Asphaltsurfen in der Stadt
Der Begriff Trendsport ist im Zusammenhang mit Longboards eigentlich irreführend. Zum einen hat man sich hierzulande mittlerweile an die zwischen 80 und 120 Zentimeter langen Bretter im Straßenbild gewöhnt. Zum anderen werden Longboards im Gegensatz zu ihren kleinen Brüdern, den Skateboards, überwiegend als alternatives Fortbewegungsmittel genutzt, um in der Stadt schnell von A nach B zu kommen.
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Natürlich gibt es auch Profis, die sich mit jenseits der 100 km/h waghalsige Download-Abfahrten hinabstürzen oder spektakuläre Tricks auf den Asphalt zaubern. Doch viele Käufer nutzen das Longboard mittlerweile als alltagstaugliche Alternative zum Fahrrad. Dabei muss man noch nicht einmal auf einem klassischen Skateboard gestanden haben, um sich auf das lange Brett zu wagen. "Es ist viel einfacher, auf einem Longboard zu skaten. Brett und Achsen sind breiter, die Rollen weicher, das Board und die Standfläche größer", erklärt Tim Saul vom Skateshop 55feet in Hamburg der Zeitschrift "Fit for Fun".
Das besondere am Longboarden ist das sogenannte Flex: Das Deck, also das Brett auf dem der Fahrer steht, biegt sich je nach Vorliebe und Fahrstil stark durch. Der Federeffekt unterstützt das Cruisen und Kurvenfahren, gelenkt wird durch Gewichtsverlagerung auf die Innen- oder Außenseite. Kein Wunder, dass der Sport deshalb auch stark an ein Surfen auf Asphalt erinnert: Die ersten Longboarder waren kalifornische Surfer in den 50er Jahren, die auf die Idee kamen, Rollen unter ihre Bretter zu montieren.
Heute tummeln sich an Spots wie San Diego oder Venice Beach fast genauso viele Longbaorder auf der asphaltierten Promenade wie Surfer im Wasser. Aber auch in Deutschland, Spanien, Frankreich und der Schweiz ist das Asphaltsurfen seit Jahren auf dem Vormarsch.
Longboards gibt es mittlerweile in vielen unterschiedlichen Farben und Formen, wobei letzteres nach den persönlichen Fahreigenschaften ausgewählt werden sollte. Für ein Einsteigerbrett sollte man zwischen 250 und 300 Euro einplanen, zudem empfiehlt sich der Gang zum örtlichen Skate-Fachgeschäft, da die großen Sportdiscounter in Sachen Auswahl und Beratung oft noch hinterherhinken.
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