Angehörige besuchen Schweizer Todestunnel
Eltern der belgischen Kinder, die bei dem Busunglück in der Schweiz getötet wurden, haben am Donnerstag den Unfalltunnel nahe der Stadt Siders aufgesucht. Einige von ihnen brachten Blumen und schriftliche Botschaften mit zu dem weiterhin abgesperrten Autobahntunnel.
Siders - Man werde allen Angehörigen, die dies wünschen, die Möglichkeit geben, den Unglücksort zu besuchen, sagte ein Polizeisprecher. Dafür stünden jederzeit Busse bereit.
Andere Mütter und Väter besuchten die Kapelle auf dem Zentralfriedhof der Kantonshauptstadt Sitten (französisch: Sion), wo die Leichen der 22 bei dem Unfall am Dienstagabend getöteten Kinder aufgebahrt sind. Die Eltern werden von Trauma-Spezialisten betreut und in der Öffentlichkeit stets von Polizisten begleitet, sagte der Polizeisprecher des Schweizer Kantons Wallis, Vincent Favre. Die Familien der Opfer waren am Mittwoch aus Belgien in die Schweiz gekommen.
Drei der 24 bei dem Unfall verletzten Kinder schwebten am Donnerstag noch in Lebensgefahr. Die Verwaltung der Krankenhäuser des Kantons Wallis teilte mit, dass 20 dort betreute Kinder bereits auf dem Weg der Besserung seien. Viele hätten allerdings mehrfache Knochenbrüche erlitten, deren Heilung Zeit brauche, sagte Florance Renggli, die Pressesprecherin des Krankenhausverbunds Spital Wallis.
Dagegen ist der Zustand der drei am schlimmsten verletzten Kinder, die sich im Universitätskrankenhaus von Lausanne befinden, weiterhin kritisch, wie ein dortiger Kliniksprecher mitteilte. Einem weiteren schwer verletzten Kind, das im Berner Inselspital behandelt wird, gehe es "den Umständen entsprechend gut", hieß es dort.
Insgesamt waren beim Aufprall des belgischen Reisebusses auf die Betonwand einer Nothaltebucht im Siders-Tunnel 28 Menschen getötet worden - neben den Kindern auch die zwei Fahrer sowie vier Betreuer. Die Ursache der Unfalls war weiter unklar.
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