Anführer von mexikanischem Drogenkartell Tempelritter getötet

Ein bereits totgeglaubter Anführer eines  mexikanischen Drogenkartells " ist  erschossen worden
dpa |
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Mexiko-Stadt Ein bereits totgeglaubter Anführer des mexikanischen Drogenkartells "Caballeros Templarios" (Tempelritter) ist im Westen des Landes erschossen worden.

Marineinfanteristen hätten Nazario Moreno González alias "El Chayo" am Sonntag im Bundesstaat Michoacán getötet, teilte das Innenministerium mit.

Die Regierung des damaligen mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón hatte Moreno bereits Ende 2010 nach einer heftigen Schießerei zwischen Sicherheitskräften und Kartellmitgliedern für tot erklärt. Allerdings wurde seine Leiche nie gefunden. Seitdem rankten sich zahlreiche Legenden um ihn.

Nach langwierigen Ermittlungen sei Moreno nun in der Ortschaft Tumbiscatío aufgespürt worden, sagte der Sprecher des Sicherheitskabinetts, Monte Alejandro Rubido. Bei einem Zugriffsversuch am frühen Sonntagmorgen habe er die Soldaten angegriffen und sei erschossen worden.

Moreno war einer der Gründer des Verbrechersyndikats "La Familia Michoacana", aus der die Tempelritter hervorgingen. Er entwickelte eine pseudo-religiöse Doktrin, um seine Anhänger an sich zu binden. Auch der Kodex der Tempelritter soll von Moreno verfasst worden sein.

Nach seinem angeblichen Tod 2010 wurde "El Chayo" in Michoacán zu einer Legende. Immer wieder sagten Augenzeugen, sie hätten ihn in seinem Heimatstaat gesehen. Es gab Berichte, nach denen er an einer psychischen Krankheit leide und deshalb nicht mehr in Erscheinung trete. In der Öffentlichkeit sprechen meist Servando Gómez Martínez alias "La Tuta" und Enrique Plancarte für die Tempelritter.

Das Kartell kontrolliert weite Teile von Michoacán und erhebt eine Art Steuer auf jede Art wirtschaftlicher Aktivität. Es geriert sich aber auch als soziale Bewegung, die Schulen baut und Kleinkriminelle verfolgt.

Seit rund einem Jahr kämpfen Bürgerwehren gegen die Tempelritter in Michoacán. Wegen der heftigen Auseinandersetzungen hat die Regierung zuletzt Tausende Soldaten und Polizisten in die Unruheprovinz entsandt.

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