Amsterdams Sex-Industrie in Kredit-Klemme
Die Zukunft von Amsterdams Bordellbesitzer ist gefährdet: Sie bekommen von Banken kaum noch Kredite. Die Gründe: Die Finanzkrise - und moralische Bedenken der Banker.
Die „Vereinigung der Betreiber von Entspannungsbetrieben“ (ERB) - eine Interessenvertretung von Rot-Licht-Unternehmern – klagte, dass Banken mittlerweile nicht einmal mehr bereit seien, Geschäftskonten für Sex-Firmen zu eröffnen. Es seien sogar einige bestehende Konten gekündigt worden. Solche Folgen der Finanzkrise machen auch Betreibern von Coffeeshops zu schaffen, wo Kunden Haschisch und Marihuana kaufen und konsumieren dürfen.
Nach Angaben der ERB sind Sex-Unternehmer inzwischen mehr und mehr auf Kredithaie und andere unseriöse Geldverleiher angewiesen, wenn sie Mittel für die Modernisierung oder Erweiterung ihrer Geschäfte brauchen. Der Amsterdamer Finanzstadtrat Lodewijk Asscher zeigte Verständnis: Obwohl ihm das Rotlichtviertel wegen dessen bevorzugter Lage im Herzen der attraktiven Altstadt ein Dorn im Auge ist, regte er jetzt die Schaffung einer Spezialbank an, die solchen Sex-Betrieben Kredite gewähren soll, die als finanziell solide eingeschätzt werden.
(dpa)
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