Amoklauf Winnenden: Vater könnte wegen fahrlässiger Tötung verurteilt werden

Der Vater von Tim K., dem Täter des Winnenden-Amoklaufs, steht vor Gericht. Am Donnerstag stellte der Richter klar, dass der Vater auch wegen fahrlässiger Tötung verurteilt werden könnte.
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Am 11. März richtete Tim K. in Winnenden ein Blutbad an
dpa Am 11. März richtete Tim K. in Winnenden ein Blutbad an

STUTTGART - Der Vater von Tim K., dem Täter des Winnenden-Amoklaufs, steht vor Gericht. Am Donnerstag stellte der Richter klar, dass der Vater auch wegen fahrlässiger Tötung verurteilt werden könnte.

Der Vater des Amokläufers von Winnenden könnte auch wegen fahrlässiger Tötung verurteilt werden. Ihm droht damit eine mehrjährige Haftstrafe. Im Stuttgarter Prozess gegen den 51- Jährigen machte der Vorsitzende Richter Reiner Skujat am Donnerstag von seinem Recht Gebrauch, einen entsprechenden Hinweis zu geben.

Bisher steht der Vater von Tim K. nur wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz vor dem Landgericht. Ob er auch wegen fahrlässiger Tötung in 15 Fällen und fahrlässiger Körperverletzung in 14 Fällen verurteilt wird, ist jetzt im Verfahren zu klären.

Der 51-jährige Sportschütze wird beschuldigt, die Tatwaffe im unverschlossenen Schlafzimmerschrank aufbewahrt und damit gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben. Sein 17 Jahre alter Sohn hatte mit der Pistole am 11. März 2009 an der Albertville-Realschule zwölf Schüler und Lehrer ermordet und weitere drei Menschen bei seiner Flucht getötet. Dann nahm er sich das Leben.

Staatsanwältin Eva Hanss sagte bei der Anklageverlesung, sie halte daran fest, „dass sich der Angeklagte auch der fahrlässigen Tötung in 15 Fällen und der fahrlässigen Körperverletzung schuldig gemacht hat“. Dies schloss der Richter anschließend nicht aus. Jens Rabe, Anwalt einiger Nebenkläger, sagte: „Das ist ein gutes Signal.“

Die Verteidigung hatte zuvor an das Gericht appelliert, von einer Strafe gegen ihren Mandanten abzusehen. „Die schweren Folgen der Tat wiegen so schwer, dass der Staat ihn nicht bestrafen muss“, sagte Verteidiger Hubert Gorka. Der Angeklagte gab lediglich seine Personalien zu Protokoll. Am Mittag endete der erste Verhandlungstag. Der Prozess wird am Dienstag (21. September) fortgesetzt.

dpa

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