Amazonas verliert in 40 Jahren Fläche größer als Spanien

Seit 1985 verschwanden im Amazonas Naturflächen, die größer als Spanien sind. Eine neue Analyse zeigt: Auch landesweit hat Brasilien massive Verluste zu verzeichnen.
dpa |
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Im brasilianischen Amazonasgebiet sind seit 1985 rund 52 Millionen Hektar Natur verloren gegangen – eine Fläche größer als Spanien. (Archivbild)
Im brasilianischen Amazonasgebiet sind seit 1985 rund 52 Millionen Hektar Natur verloren gegangen – eine Fläche größer als Spanien. (Archivbild) © Fernando Souza/ZUMA Press Wire/dpa
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Manaus

Im brasilianischen Amazonasgebiet sind seit 1985 rund 52 Millionen Hektar Natur verloren gegangen – eine Fläche größer als Spanien. Landesweit summiert sich der Verlust in den vergangenen vier Jahrzehnten auf 111,7 Millionen Hektar – mehr als das Dreifache der Fläche Deutschlands –, wie es in einem Bericht der Initiative "MapBiomas" hieß. Das Netzwerk besteht aus Universitäten, Nichtregierungsorganisationen und Technologieunternehmen und untersucht unter anderem Satellitenbilder.

Bis 1985 hatte Brasilien in fast fünf Jahrhunderten 60 Prozent der heute für Landwirtschaft, Bergbau, Städte und Infrastruktur genutzten Fläche umgewandelt. "Die übrigen 40 Prozent dieser Umwandlung erfolgten in nur vier Jahrzehnten, von 1985 bis 2024", sagte Tasso Azevedo, Koordinator von "MapBiomas".

Die stärkste Abholzung habe es zwischen 1995 und 2004 gegeben. Doch in der letzten Dekade wurde diese Entwicklung "durch Degradation, Klimafolgen und landwirtschaftliche Expansion wieder beschleunigt", sagte Julia Shimbo, wissenschaftliche Koordinatorin von "MapBiomas". Insgesamt sank der Anteil von Naturflächen in Brasilien laut dem Bericht von 80 Prozent im Jahr 1985 auf 65 Prozent im Jahr 2024.

2024 als trockenstes Jahr im Pantanal

Im Pantanal - dem größten Feuchtgebiet der Welt - haben sich die Überschwemmungszyklen mit jedem Jahrzehnt verringert und gipfelten 2024 im trockensten Jahr der letzten 40 Jahre. So lag im vergangenen Jahr die Wasserfläche dort 73 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 1985 bis 2024. Die reduzierte Feuchtigkeit begünstigte dabei auch verheerende Waldbrände.

Im Cerrado – Brasiliens Feuchtsavannen im Südosten – wurden in den vier Jahrzehnten etwa 40 Millionen Hektar natürlicher Vegetation abgeholzt. Das entspricht einen Rückgang von 28 Prozent.

Weltklimakonferenz im November im Amazonas

Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat für Brasilien bis 2030 eine "Null-Abholzung" zugesagt. Bei der kommenden Weltklimakonferenz COP30 im November in Belém im Amazonasgebiet werden Themen wie Klimaschutz und Abholzung diskutiert.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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