Amanda Knox: "Ich muss es akzeptieren"
Acht Tage nach dem Urteil, das Amanda Knox für mehr als zwei Jahrzehnte hinter italienische Gitter bringt, zeigt sich die Verurteilte ruhig. Zwar erscheine ihr vieles "nicht fair", sagte sie, doch sie "warte und hoffe".
Wenn alles so kommt, wie es das Urteil vorsieht, wird die US-Amerikanerin Amanda Knox länger im Gefängnis sitzen als sie derzeit alt ist. Bei einem Besuch zweier italienischer Abgeordneter und Gefängnisvertreter in ihrer Zelle im Gefängnis bei Perugia zeigte sich die 22-Jährige jedoch ruhig und gefasst.
"Es gibt vieles, was ich nicht verstehe, aber ich muss es akzeptieren, auch wenn es mir nicht fair erscheint", sagte sie Reportern der Nachrichtenagenturen AP und Ansa, die mit dabei waren. "Ich warte und hoffe."
Knox ist wegen Mordes und sexueller Nötigung ihrer britischen Mitbewohnerin zu 26 Jahre Haft verurteilt worden. Trotz strittiger Beweislage und Unschuldsbekundungen der Angeklagten erklärten die Geschworenen Knox und ihren früheren Freund Raffaele Sollecito für schuldig, die Britin Meredith Kercher vor zwei Jahren grausam getötet zu haben.
Obwohl sie Angst habe, vertraue sie nun auf ihre Familie, die sie zur Ruhe mahne, so Knox. Zudem steht sie nach eigenen Angaben in Kontakt mit ihren Professoren. "Ich vermisse den Unterricht." Sie versuche herauszufinden, wie sie eine Fortsetzung des Studiums ermöglichen könne. Knox darf Briefe schreiben, hat im Gefängnis Capanne jedoch keinen Zugang zu E-Mails. Ihre Zelle teilt sie Anwälten zufolge mit einer 53-Jährigen Amerikanerin, die wegen eines Drogendelikts vier Jahre Haft absitzen muss. In der Zelle gibt es eine Dusche und eine Toilette. Journalisten durften bei dem Besuch am Sonntag keine Fragen zu dem zurückliegenden Prozess stellen.
AP/nz
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