Air-India-Flugzeugabsturz: Treibstoffzufuhr unterbrochen

Der Absturz der Air-India-Maschine im Juni rief weltweit Entsetzen hervor. Bei dem Unglück starben 260 Menschen. Nun gibt es einen ersten Bericht zur möglichen Unglücksursache.
dpa |
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Menschen betrachten die Wrackteile des am Donnerstag (12.06.2025) abgestürzten Flugzeugs von Air India. (Foto Archiv)
Menschen betrachten die Wrackteile des am Donnerstag (12.06.2025) abgestürzten Flugzeugs von Air India. (Foto Archiv) © Rafiq Maqbool/AP/dpa
Neu-Delhi

Der Absturz des Passagierflugzeugs von Air India mit 260 Toten vor einem Monat ist möglicherweise auf eine unterbrochene Treibstoffzufuhr zurückzuführen. Die Regler für die Kraftstoffzufuhr der beiden Triebwerke seien unmittelbar nach dem Start fast gleichzeitig auf die Position "Abgeschaltet" gesprungen, heißt es in einem vorläufigen Bericht der indischen Behörde für Flugunfall-Untersuchung. Im Cockpit herrschte demnach Verwirrung, warum die Schalter plötzlich geschlossen waren. Die Fluggesellschaft Air India wollte sich nicht zu den ersten Ergebnissen äußern.

Verwirrung im Cockpit

Dem Bericht zufolge kam es zu einem plötzlichen Schubverlust, und die Boeing 787 Dreamliner verlor an Höhe. Unklar war zunächst, warum die Schalterpositionen sich geändert haben. Auf dem geborgenen Stimmenrekorder des Flugzeugs sei im Cockpit zu hören gewesen, wie einer der Piloten den anderen gefragt habe, warum er den Kraftstoffschalter umgelegt habe, heißt es in dem Bericht. "Der andere Pilot antwortete, er habe das nicht getan." Ob die Antwort vom Flugkapitän oder vom Ersten Offizier kam, blieb unklar.

Das Flugzeug mit 242 Menschen an Bord war am 12. Juni kurz nach dem Start in Ahmedabad im westlichen Bundesstaat Gujarat in ein Wohngebiet gestürzt und in Flammen aufgegangen. Bei der Katastrophe starben 241 Insassen und 19 weitere Menschen am Boden. Nur ein Passagier an Bord - ein Brite - überlebte. Das Flugzeug war nach London unterwegs.

Ausgeklapptes Notfallsystem

Überwachungskameras am Flughafen hätten gezeigt, dass das Ram-Air-Turbine genannte Notfallsystem des Flugzeugs ausgeklappt worden sei, als die Maschine anfangs gestiegen sei, heißt es weiter in dem Bericht. Das System besteht aus einem kleinen Propeller und erzeugt aus dem Fahrtwind hydraulische oder elektrische Energie. Bei einem Notfall wird es aus dem Rumpf oder der Tragfläche ausgeklappt.

Dem Bericht zufolge deutete nichts auf einen möglichen Zusammenprall mit fliegenden Vögeln hin. "Es wurden keine bedeutsamen Vogelaktivitäten in der Nähe der Flugbahn beobachtet." Die Maschine habe bereits an Höhe verloren, noch bevor sie die Umfassungsmauer des Flughafens überflogen habe.

Keine Handlungsempfehlung für Boeing

In diesem Stadium der Untersuchungen gibt es "keine Handlungsempfehlungen für die Betreiber und Hersteller von Boeing 787-8 und/oder GE GEnx-1B-Triebwerken", teilte die Behörde mit. An den Untersuchungen beteiligten sich demnach auch Experten von Boeing, der Bundesluftfahrtbehörde der USA sowie des Triebwerkherstellers GE. Air India bestätigte den Eingang des vorläufigen Berichts. Angesichts der laufenden Ermittlungen "können wir uns nicht zu spezifischen Details äußern", hieß es auf der Plattform X.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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