Affenpocken: Aidshilfe sieht keinen Grund zur Panik

Aus verschiedenen Ländern werden Affenpocken-Fälle gemeldet. Zu den Betroffenen gehören auch homosexuelle Männer. Die Deutsche Aidshilfe sieht keinen Grund für Ängste und mahnt zur Vernunft.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Vernunft statt Angst: Die Aidshilfe spricht sich im Umgang mit Affenpocken gegen Stigmatisierung aus.
Vernunft statt Angst: Die Aidshilfe spricht sich im Umgang mit Affenpocken gegen Stigmatisierung aus. © Cynthia S. Goldsmith/CDC via AP/dpa
Berlin

Angesichts der Fälle von Affenpocken in mehreren Ländern, die teils schwule Männer betreffen, warnt die Deutsche Aidshilfe vor falschen Schlussfolgerungen und Stigmatisierung.

"Natürlich gibt es bei den Affenpocken oberflächliche Ähnlichkeiten zu HIV damals - es ist wieder eine Erkrankung aus Afrika, die auch schwule Männer betrifft. Aber in vielen anderen Punkten passt der Vergleich nicht", sagte Aidshilfe-Sprecher Holger Wicht der Deutschen Presse-Agentur.

Ungewissheiten bei Einschätzung der Krankheitsschwere

Das Virus, das die Affenpocken auslöst, sei im Unterschied zu HIV in den 80er Jahren länger bekannt, zudem heile die Erkrankung von selbst aus. "Uns ist sehr wichtig, dass hier nicht Panik und unangemessene Ängste entstehen." Es gebe bei der Einschätzung der Krankheitsschwere aber auch noch Ungewissheiten: etwa wie gut Immungeschwächte - dazu können zum Beispiel auch langjährig unbehandelte HIV-Infizierte zählen - die Erkrankung verkraften.

Nach der Erfahrung mit HIV fürchte man die Stigmatisierung schwuler Männer und von Menschen aus Afrika, sagte Wicht. Er erinnerte auch an die Ausgrenzungen und Schuldzuweisungen zu Beginn der Corona-Pandemie, die sich gegen Menschen aus Asien richteten - und gegen Menschen, die als asiatisch wahrgenommen wurden.

Vernunft und Aufklärung statt Angst

Wicht betonte, man wolle das Thema ähnlich wie bei anderen sexuell übertragbaren Infektionen mit Vernunft und Aufklärung statt Angst angehen. Eine Ansprache und Information der Zielgruppe erfolge in Abstimmung mit dem Robert Koch-Institut (RKI).

In den vergangen Tagen waren in mehreren westlichen Ländern einige Fälle der dort eigentlich sehr selten auftretenden Infektionskrankheit nachgewiesen worden. Der Charité-Infektiologe Leif Sander beschrieb die Affenpocken bei Twitter als weniger krankmachend als die Pocken, es sei aber "dennoch eine ernste und in Einzelfällen tödliche Erkrankung". Laut RKI gehören sexuelle Handlungen zu einem der möglichen Übertragungswege.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.