Abwicklung der Odenwaldschule beginnt
Heppenheim - "Die OSO ist unser Zuhause", hieß es auf Plakaten, "Was haben wir Schüler falsch gemacht?" oder "Wir wollen nicht die Letzten sein". Es sei keine Demonstration der Schule, sagte OSO-Sprecher Metz. Schüler und Eltern wollten "ihre Traurigkeit zum Ausdruck bringen, ihrer Erschütterung Luft machen und der Öffentlichkeit mitteilen, was ihnen die Schule bedeutet und was ihnen verloren geht."
2010 war ein jahrelang vertuschter sexueller Missbrauch von Lehrern an mindestens 132 Schülern bekanntgeworden. In der Folge sanken die Schülerzahlen, immer mehr Geldgeber zogen sich zurück. Am Wochenende gab der Trägerverein das Aus für die Reformschule bekannt.
Der Vize-Landrat des Kreises Bergstraße, Matthias Schimpf (Grüne), sagte, knapp zwei Dutzend Jugendliche seien von Jugendämtern in Obhut genommen und an der OSO untergebracht gewesen. Für sie müsse eine neue Unterkunft gefunden werden. "Wir müssen schauen, dass keiner durchs Netz fällt."
Ab Dienstag bietet der Kreis für alle Eltern und Schüler eine Beratung an. Eltern sollen Hilfe finden bei der Suche nach einer neuen Schule; Schüler sollen "auch seelisch" unterstützt werden, sagte Schimpf. Für die Betroffenen sei das "eine fatale Situation, einfach bitter".
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