15 Tote nach Brandstiftung im Pornokino

Bei einem Feuer im japanischen Osaka sind mehrere Menschen in einer Sex-Videothek ums Leben gekommen. Ein Suizid-gefährdeter Kunde löste den Brand aus. Unter den Opfern sind längst nicht nur Porno-Kunden.
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In der abgebrannten Sex-Videothek übernachteten auch Obdachlose
AP In der abgebrannten Sex-Videothek übernachteten auch Obdachlose

Bei einem Feuer im japanischen Osaka sind mehrere Menschen in einer Sex-Videothek ums Leben gekommen. Ein Suizid-gefährdeter Kunde löste den Brand aus. Unter den Opfern sind längst nicht nur Porno-Kunden.

Ein Brand in einem Pornokino der japanischen Millionenstadt Osaka hat mindestens 15 Menschen das Leben gekostet. Zehn weitere wurden verletzt, mehrere von ihnen schwer. Der Brandstifter wurde verhaftet, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Er gab zu, einen Packen Zeitungen in seine Videokabine mitgenommen und in Brand gesetzt zu haben.

Bei den Opfern im «Cats Adult Video Theater» handelte es sich um neun Männer und eine Frau. Die Kunden können sich einen Film leihen und in einer der 32 abschließbaren Videokabinen ansehen, die mit einer Liege, Fernseher und DVD-Player ausgestattet sind. Im Angebot sind Hollywood- und Sexfilme.

«Ich habe es satt zu leben»

Das Feuer brach am Mittwoch gegen drei Uhr früh aus, als von den 32 Videokabinen 26 besetzt waren. Wie die österreichische Zeitung «Die Presse» berichtete, ist der Täter ein 46 Jahre alter Arbeitsloser. «Ich habe es satt zu leben», wurde der geständige Mann zitiert. Er hatte sich wie die Opfer in einer der Einzelkabinen aufgehalten. Oft werden die Kabinen von Pendlern als billige Alternative zu einem Hotelzimmer genutzt, wenn sie den letzten Zug nach Hause verpasst haben. Auch viele Obdachlose verbringen die Nacht dort, weil die engen Kabinen mit umgerechnet zehn Euro als günstige Schlafstätten gelten. Ähnlich verhält es sich mit japanischen Internetcafes.

Nicht zum ersten Mal

Das Ministerium für Infrastruktur, Verkehr und Tourismus wies die Feuerwehren auf, im ganzen Land ähnliche Kinos und Bars zu überprüfen, die über Einzelkabinen verfügen. Bereits im Februar 1994 waren bei einem Feuer in einem Londoner Porno-Kino elf Menschen ums Leben gekommen. Aus Wut, dass er nicht hineingelassen wurde, hatte ein 35-Jähriger im Eingangsbereich den Brand gelegt. Etwa ein Jahr später wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. (nz/AP/dpa)

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