Zwei Brände legen Münchner S-Bahn lahm
Zwei Brände haben die Münchner S-Bahn am Montag für mehrere Stunden lahmgelegt. Mitten im Berufsverkehr wurde die Stammstrecke in der Innenstadt von 7.29 bis 10.38 Uhr gesperrt
München - Zwei Brände haben die Münchner S-Bahn am Montag für mehrere Stunden lahmgelegt. Mitten im Berufsverkehr wurde die Stammstrecke in der Innenstadt von 7.29 bis 10.38 Uhr gesperrt, wie die Feuerwehr mitteilte. Demnach hatten in einem Kabelschacht und im Gleisbereich im Tunnel Kartonagen und Unrat gebrannt. Die Feuer an sich seien eher klein gewesen, das Hauptproblem sei der Rauch gewesen, der sich in den Tunnels ausgebreitet habe. Fahrgäste kamen nicht zu Schaden.
Wegen des Rauchs wurden die S-Bahnhöfe Marienplatz und Stachus komplett gesperrt. Dort fuhren auch die U-Bahnen, von denen aus man normalerweise in die S-Bahn umsteigen kann ohne Halt durch.
Funkenflug als mögliche Ursache
Die Bundespolizei nahm Ermittlungen zur Brandursache auf. Derzeit wird nach Angaben der Feuerwehr untersucht, ob möglicherweise ein sogenannter Schleifzug, das Feuer auslöste. Demnach könnten Funken, die beim abschleifen der Gleise in der Nacht entstanden, den Unrat und die Kartonagen entzündet haben. Laut Bahn konnte entsprechende Spekulationen bisher aber nicht bestätigt werden. Den Sachschaden bezifferte die Feuerwehr nicht. Er sei aber verhältnismäßig niedrig, sagte ein Sprecher: „Kleine Ursache, große Wirkung.“
Auch nachdem die Stammstrecke wieder geöffnet werden konnte, kam es weiter zu Behinderungen. Der Brand habe wichtige Signalkabel beschädigt, erklärte die Bahn. Bis auf weiteres müssten einige Linien deswegen am Hauptbahnhof wenden, anstatt in den Stammstreckentunnel weiter zu fahren. Zudem entfielen Taktverstärker. Die Reparaturarbeiten dauerten am Nachmittag an.
Die Stammstrecke der Münchner S-Bahn ist die wichtigste Ader des öffentlichen Personennahverkehrs der Stadt. Normalerweise fahren die S-Bahnen hier im Abstand weniger Minuten und befördern gerade im Berufsverkehr Tausende Menschen.