Zum dritten Mal IAA in München: Noch nie war sie so groß

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Vor der Oper werkeln die Arbeiter, sogar wenn die Sonne schon untergegangen ist. Dann beleuchten grelle Strahler den Platz. Sie bauen dort den Messestand von BMW auf. Denn am 9. September, in nicht ganz zwei Wochen, findet wieder die IAA in München statt, also die "Internationale Automobilausstellung", die seit ein paar Jahren den Zusatz "Mobility" trägt.
Das Konzept ist gleich geblieben: In den Messehallen in Riem trifft sich das Fachpublikum und auf Münchens schönsten Plätzen in der Altstadt bauen die Hersteller große Messestände auf, die jeder kostenlos besuchen kann. Doch es gibt dieses Jahr auch Neues. Was genau, das haben Jürgen Mindel vom Verband der Automobilindustrie (VDA) und Christian Vorländer von der Messe München am Donnerstag bei einer Pressekonferenz erklärt.

Vom 9. bis 14. September findet die IAA zum dritten Mal in München statt – und die Messe war (zumindest hier) noch nie so groß: Laut Mindel haben sich dieses Jahr ein Drittel mehr Aussteller angemeldet. Für den sogenannten "Summit" (also für die Fachmesse) musste in Riem sogar eine Halle mehr als 2023 gebucht werden. Einige große Unternehmen wie Google seien dort zum ersten Mal vertreten.
IAA München: Jeder zweite Aussteller kommt aus dem Ausland
Etwa jeder zweite Aussteller komme aus dem Ausland. Auch 40 Prozent mehr chinesische Unternehmen seien vertreten. Auf dem Summit treffe sich das "who-is-who" der Mobilität, kündigt Mindel an. Der Otto-Normalo wird sich allerdings kaum nach Riem verirren. Ein Tagesticket kostet 180 Euro.
Eher interessant für die Münchner: die IAA in der Innenstadt. So wie in den Vorjahren sind wieder Stände auf dem Platz vor der Oper, in den Residenzhöfen, auf dem Wittelsbacherplatz, der Ludwigstraße und dem Königsplatz aufgebaut. Auf dem Marienplatz findet das "Citizen Lab" statt, wo Diskussionen abgehalten werden – etwa zum Radweg-Ausbau oder E-Mobilität.
Nicht nur auf der Messe, auch auf einer Bühne beim Siegestor wird der ehemalige Formel-1-Profi Sebastian Vettel auftreten. Wann genau er dort spricht, steht noch nicht fest. Dafür der Inhalt: Es geht ihm um alternative Kraftstoffe und das Fahrrad.

So können Sie eine Testfahrt buchen
Wie in den Vorjahren können die Besucher Autos und Räder vor Ort testen. Noch nie sei das Angebot so groß gewesen: 231 Autos stehen für Testfahrten zur Verfügung. Alles sind Hybrid- oder E-Autos.
Eine Testfahrt kann man über die IAA-Mobility-App buchen. Die AZ hat das allerdings nicht geschafft, weil man dafür das Betriebssystem iOS 17 braucht. Alternativ kann man sich vor Ort an den Messeständen für eine Testfahrt anmelden. Wie lange und wohin man fahren darf, entscheiden die Anbieter, heißt es von dem IAA-Organisator Jan Heckmann.
Wie weit fortgeschritten die Technologie des autonomen Fahrens ist, kann man auch erleben. Auf der Autobahn A94 wird dafür ein Teststreifen eingerichtet. Wer kein Messeticket hat, kann am Stand von Mercedes im Apothekenhof der Residenz eine Fahrt buchen, bei der man (theoretisch) während der Fahrt arbeiten, essen oder schlafen kann.
Fahrräder kann man ebenso ausprobieren. Die Rad-Hersteller präsentieren sich auf der Ludwigstraße. Dort wird ein Parcours aufgebaut und durch die Königinstraße kommt man auf die Teststrecke im Englischen Garten.
Neu: ein buntes Lichter-Festival
Zum ersten Mal findet während der IAA das "Festival of Lights" statt. Das ist eine Lichtshow, bei der das Alte Rathaus, die Residenz und die Staatsbibliothek in der Ludwigstraße bunt bestrahlt werden – täglich von 20 bis 23 Uhr.
Neu ist außerdem die Bühne am Siegestor, wo Nachwuchskünstler auftreten. Auch Workshops und Mitmachaktionen finden dort statt. Für Kinder gibt es ebenfalls verschiedene Angebote – etwa eine Art Schnitzeljagd.
Der öffentliche Nahverkehr präsentiert sich diesmal größer. Die Deutsche Bahn ist zum ersten Mal mit einer Erlebniswelt auf dem Königsplatz vertreten. Die Bahn zeigt, wie man bequem von Haustür zu Haustür kommen kann – auch mit Leihrädern und Carsharing. Zudem wird auf dem Königsplatz ein Modell der neusten Münchner S-Bahn stehen.
Ob die IAA auch nach 2025 in München bleibt, ist noch nicht entschieden. "Dass wir uns hier wohlfühlen, ist kein Geheimnis", sagte VDA-Chef Mindel dazu. Die endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. "Ich gehe aber nicht davon aus, dass das noch Monate dauern wird."