Zu wenig billige Wohnungen in München

Stadt erreicht die gesteckten Neubauziele bei weitem nicht: Voriges Jahr nur 1158 Wohnungen für Geringverdiener – statt 1800. Es fehlt an Grundstücken auch für Genossenschaften
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Richtfest für einen Neubau: Davon gab es es in München viel zu wenig. Die Finanzkrise auf den Wohnungsbau in München mit voller Wucht durch.
abendzeitung Richtfest für einen Neubau: Davon gab es es in München viel zu wenig. Die Finanzkrise auf den Wohnungsbau in München mit voller Wucht durch.

Stadt erreicht die gesteckten Neubauziele bei weitem nicht: Voriges Jahr nur 1158 Wohnungen für Geringverdiener – statt 1800. Es fehlt an Grundstücken auch für Genossenschaften

MÜNCHEN Der Wohnungsbau in München leidet unter der Finanzkrise. Problematisch für München ist besonders der Rückgang bei preiswerten, geförderten Wohnungen in den letzten Jahren. Das zeigen die statistischen Zahlen des Planungsreferats.

Nach den eigenen Vorgaben des Stadtrats sollen im Jahr im Schnitt 1800 preiswerte, geförderte Wohnungen fertig gestellt werden. Doch im Schnitt der vergangenen fünf Jahre wurden nur 1400 Wohnungen gefördert (78 Prozent), darunter 1150 Mietwohnungen und rund 250 Wohnungen im München-Modell für Eigentumswohnungen.

Im vorigen Jahr waren es sogar nur 1158 (848 Mietwohnungen und 310 Eigentumswohnungen). So landete man bei nur 64 Prozent der Zielvorgabe.

Beim Anteil davon für die Haushalte am unteren Einkommensrand sei das Defizit voriges Jahr besonders hoch gewesen (nur 569 statt 800), so Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Dabei sei der Bedarf für diese Münchner „besonders hoch und dringend“. Da waren die Zahlen vor der Krise besser.

Bei den Wohnungen für mittlere Einkommen (eine vierköpfige Familie mit bis zu 73000 Euro Jahreseinkommen) konnten voriges Jahr nur 277 gefördert werden. Der Plan sah 500 vor. Daran sei die Stadt selbst Schuld, räumt Stadtbaurätin Merk ein: Es fehle an städtischen Grundstücken für Genossenschaften und für das München Modell Miete für Geringverdiener.

Aber auch die Finanzkrise und ein Urteil des Oberlandesgericht Düsseldorf (das die Ausschreibung von öffentlichen Grundstücken komplizierter machte) haben zu dem Bau-Defizit beigetragen, erläutert Merk: So mussten 13 Projekte mit rund 530 Wohnungen verschoben werden. Zum einen brauchte ein Bauträger länger als erwartet, um die Baufinanzierung sicher zu stellen. Dann gab es wegen des Düsseldorfer Urteils Verzögerungen bei Ausschreibungen.

Das alles betraf etwa den vierten Bauabschnitt am Ackermannbogen, den neuen Bauabschnitt in der Messestadt oder die Neuplanung der Luitpoldkaserne an der Dachauer Straße.

Insgesamt hatte die Stadt geplant, dass jährlich rund 7000 neue Wohnungen gebaut werden. Das wurde seit 2000 nur zweimal erreicht: 2004 und 2006. Im vorigen Jahr waren es nur 4382. Willi Bock

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