Zu schwer, zu schief: Das Kreuz mit dem Ranzen
MÜNCHEN - Drachen, Prinzessinnen, Spinnen, Fußbälle, Hunde, Katzen, kleine Mäuse, das alles viereckig, rechteckig oder oval und natürlich in jeder erdenklichen Farbe. Was das Design angeht, sind die Hersteller von Schulranzen breit aufgestellt.
Die Kinder achten ja auch vor allem darauf, wie ihre Schultasche aussieht. Eltern fragen sich eher: Ist die nicht zu groß? Oder zu schwer?
Tatsächlich warnen Sportmediziner und Versicherungen davor, dass Kinder zu viel auf dem Rücken tragen – und im schlimmsten Fall Rückenschmerzen bekommen.
Mit dem Thema hat sich sogar das berühmte Deutsche Institut für Normung beschäftigt. Seine DIN-Norm 58124 besagt: Das Gewicht eines Schulranzen sollte maximal zehn Prozent des Körpergewichts betragen.
*Laut AOK sollte der Ranzen plus Inhalt maximal zwölf Prozent des Körpergewichts betragen. Bei einem 20 Kilo schweren Kind also 2,4 Kilo.
*Das empfohlene Taschengewicht beträgt laut AOK in diesem Fall also 1,2 Kilo.
*Bei einem 20 Kilo schweren Kind sollten Bücher, Hefte, Pausenbrot und Trinkflasche also auch höchstens 1,2 Kilo betragen.
*Diese Werte sind nur eine Faustformel: Kleinere oder schwächere Kinder sollten möglichst weniger tragen.
*Eltern sollten den Ranzen gleichmäßig packen – Schweres wie ein Atlas sollte am Rücken anliegen.
*Das Kind sollte den Ranzen nicht über einer Schulter tragen. Wichtig sind auch die Riemen: Sie sollten mindestens vier Zentimeter breit sein. Sind sie zu lang, „verlagert sich der Ranzenschwerpunkt nach hinten. Langfristig kann die Falscheinstellung zu einem Hohlrücken führen“, schreibt die AOK. „Sind die Riemen zu kurz, gleicht das Kind die Belastung aus, indem es sich nach vorne beugt. Dann kann es zu einem Rundrücken kommen.“
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