Zoff im Hotel Mama: Sohn will Mutter (55) töten
München - Kein Lächeln, kein Hallo: Nur einen kurzen Blick wirft der Angeklagte Philipp B. (24) zu seiner Mama Gerlinde (55), die im Münchner Landgerichtssaal 266 auf dem Zeugenstuhl Platz nimmt.
Ihr Sohn ist wegen versuchten Totschlags angeklagt. Er soll im „Hotel Mama“ auf die Mutter losgegangen sein, weil sie ihn mit zwei Gläsern Wasser ins Gesicht geweckt haben soll. Er habe geschrien: "Ich bringe Dich um!“ Der Angeklagte sagt dazu: "Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass die Polizei plötzlich da war.“
Gerlinde B. sagt vor Gericht: "Das war nicht mein Philipp. Die Stimme ist so anders gewesen. Der hat nicht geschrien, sondern mir ganz in Ruhe gedroht. Ich habe ihn so noch nie erlebt.“
Es war am 10. April. Gegen 6.45 Uhr kommt Gerlinde B. vom Gassigehen: "Ich sah die Arbeitsschuhe von Philipp vor der Tür stehen. Der hätte aber längst in der Arbeit sein müssen. Den Job hatte er erst seit dem 1. April.“
Sie öffnet seine Zimmertür. Philipp B. schläft fest. In der Hand hält er noch eine Flasche Bier. Die Mutter holt ein Glas Wasser: "Der ist nicht wach geworden. Dann habe ich noch ein Glas geholt.“ Philipp B. springt auf, tritt gegen den Tisch und geht auf seine Mutter los. Sie sagt: "Wenn Du die Hand gegen mich erhebst, dann verlässt Du für immer meine Wohnung.“
Das bringt Philipp B., der bis morgens um fünf Uhr Party gemacht hat, noch mehr in Rage. Er wirft seine Mutter zu Boden, hält ihr Mund und Nase zu, würgt und schlägt sie. Nachbarn, die die Hilferufe hören, treten die Wohnungstür ein und retten die Mutter.
Gerlinde B. hat ihrem Sohn bereits verziehen. Wenn er einen Job hat, darf er wieder ins Hotel Mama ziehen.
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