Zigaretten, Autos, Drogen: Ausgeschmuggelt!

190 Kilo Heroin, 13 Millionen Zigaretten, heimliche Labore für Anabolika: Was die Zollfahnder im vorigen Jahr alles entdeckt haben.
München - 150 Kilo Heroin, versteckt im Boden eines Kühl-Lkw. 82 Kilo Roh-Opium in der Dachbox und dem Reservereifen eines Autos mit iranischer Zulassung. Diese Entdeckungen gehörten voriges Jahr zu den Highlights bayerischer Fahnder.
Die Bilanz des Münchner Zollfahndungsamts:
Strafen: 2100 Tatverdächtige bekamen Ärger in Form von 1600 strafrechtlichen Ermittlungen. Dabei wurden Zölle und Steuern in Höhe von 17,5 Millionen Euro nachgefordert und satte Geldstrafen verhängt. Zudem brummten Richter Angeklagten, gegen die Zollfahnder ermittelt hatten, 828 Jahre an Haftstrafen auf.
Rauschgift: Immer wieder Crystal. Die Zahl der Ermittlungen wegen dieser Droge stieg in nur einem Jahr sprunghaft an, von 220 auf 322. Auf den Autobahnen 3 und 8, intern auch „Balkanroute“ genannt, enden viele Schmuggelversuche – wie auch die beiden eingangs beschriebenen Fälle. Ein Auszug dessen, was Fahnder alles sicherstellten: 190 Kilo Heroin, 40 Kilo Kokain, 85 Kilo Opium, 5000 Ecstasy-Pillen.
Zigaretten: Allein im Vorjahr beschlagnahmten bayerische Fahnder 13 Millionen Glimmstängel. Die jüngste Meldung kam gestern vom Hauptzollamt München. Beamte erwischten zwei griechische Rentnerinnen, die am Flughafen 87 Stangen Zigaretten einschleusen wollten.
Anabolika: Erstmals konnten vier Untergrund-Labore ausgehoben werden, in denen Anabolika hergestellt wurden. Die Grundstoffe kommen oft aus Fernost. Abnehmer finden sich in der Bodybuilder-Szene.
Sonstiges: Diebe klauten in der Schweiz Nobelkarossen – darunter einen Bugatti (Neu-Preis: 1,85 Millionen Euro). Auf der Fahrt nach Polen gingen sie der Polizei ins Netz, dann machten sie noch Bekanntschaft mit dem Zoll: In die Haftzellen flatterten Steuerbescheide über 450000 Euro.