Ziemlich bester Film aus Frankreich

Schlangen am Sendlinger Tor, volle Säle in der Stadt: „Ziemlich beste Freunde” kommt an in der Stadt. Die AZ erklärt das cineastische Phänomen
Florian Koch |
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Schlangen am Sendlinger Tor, volle Säle in der Stadt und bis an den Stadtrand in Solln und Laim: „Ziemlich beste Freunde” kommt an in der Stadt. Die AZ erklärt das cineastische Phänomen.

München - Stellen Sie sich einmal vor: „Bully” Herbig dreht einen Film über einen superreichen Querschnittsgelähmten aus Grünwald und einen türkischen dauerarbeitslosen Pfleger aus dem Hasenbergl. Und am Ende würde das bei uns über 27 Millionen Besucher in die Kinos locken.

Unverstellbar? Vielleicht in Deutschland, wo selbst Superhits wie der Otto-Film, „Titanic” oder „Der Schuh des Manitu” nur knapp über zehn Millionen Zuschauer schaffen, so dass etwa jeder siebte Deutsche den Film gesehen hat.

Nicht so in Frankreich. Dort ist es der Komödie „Ziemlich beste Freunde” gelungen, mit diesem Plot fast 20 Millionen Zuschauer anzulocken, was einem dortigen Einspielergebnis von 114 Millionen Euro entspricht. Damit hat bereits jeder dritte Franzose den Film gesehen. Der Rekord von „Willkommen bei den Sch’tis” mit rund 20,5 Millionen Besuchern scheint machbar.

Und in Deutschland? Da hatte der Senator Filmverleih ziemlich viele Bedenken, ob „Ziemlich beste Freunde” in Deutschland die Kassen füllen würde. Deshalb startete man vor drei Wochen noch vorsichtig bundesweit in nur 167 Lichtspielhäusern. Und alle wurden gleich überrascht: Platz zwei hinter „Sherlock Holmes 2”, ein sensationeller Kopienschnitt von 1770 Besuchern pro Kino und 300000 Zuschauer am ersten Wochenende. Schon eine Dreiviertelstunde vor Filmbeginn bildeten sich Schlangen am Sendlinger Tor vor dem Filmtheater.

Der Filmverleih Senator reagierte: Die Kopienanzahl wurde auf 466 Kinos aufgestockt. Auch am dritten Wochenende konnte „Ziemlich beste Freunde” noch einmal zulegen – ein Phänomen bei wöchentlich bis zu zehn neu startenden Filmen. Mittlerweile läuft die Komödie bundesweit in über 640 Kinos, am letzten Wochenende wollten sie allein in München 23000 Zuschauer sehen.

Heute Abend soll die zwei Millionen Besuchermarke geknackt werden, es ist damit der erfolgreichste Kinostart eines französischen Films in Deutschland. Christian Pfeil vom Monopol beim Nordbad hat so einen Ansturm noch nie erlebt: „Und es kommen auch Leute, die seit Jahren nicht mehr im Kino waren, für die Ins-Kino-Gehen gar nicht mehr auf der Agenda war.”

Aber nicht nur im Arthaus-Bereich läuft er hervorragend. Auch die Nachtvorstellungen in Multiplex-Kinos wie in Berlin sind ausverkauft. Dort kann man dann Skurriles beobachten: Immer wenn im Film zu viel Bürgerliches geredet wird und der coole Schwarze mal nicht zu Wort kommt, werden halt zwischendurch wieder SMS am Handy geschrieben und verschickt. Bis wieder coole Sprüche vom schwarzen Pfleger kommen.

Und eine actionreiche Verfolgungsjagd im Austin Martin durch das nächtliche Paris gibt es auch.
Hier läuft der Film: Sendlinger Tor, City, Astor Cinema Lounge, Monopol, Arri, Rio, Solln, Cadillac & Veranda, Neues Rex, Cincinnati, CinemaxX, Mathäser, Filmeck Gräfelfing, Ferrari-Haus Ottobrunn

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