Zeuge beschuldigt angeklagten Soldaten

Es geht um einen Kampfhubschrauber: Soldat Harald Alois S. soll bereits in den 90er Jahren spioniert haben.  
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Harald Alois S. will sich zu den Spionage-Vorwürfen nicht äußern
dpa Harald Alois S. will sich zu den Spionage-Vorwürfen nicht äußern

Es geht um einen Kampfhubschrauber: Soldat Harald Alois S. soll bereits in den 90er Jahren spioniert haben. 

München – Ein wegen Spionage angeklagter österreichischer Soldat hat laut Zeugenaussage schon Ende der 1990er Jahre Informationen über den Kampfhubschrauber „Tiger“ zu kaufen versucht. Bei einem Treffen in einem Restaurant an der Autobahn 1998 habe ihn der Angeklagte „für sehr viel Geld“ um Material über den „Tiger“ gebeten, sagte ein Versuchsingenieur des Ottobrunner Hubschrauber-Herstellers Eurocopter am Donnerstag als Zeuge vor dem Oberlandesgericht München. Ihm war „klar, dass es sich um Spionage handelt“.  

Er habe „deutlich gemacht, dass ich die Informationen nicht besorgen will und nicht besorgen werde“, sagte der Zeuge. Der Österreicher solle im Interesse des guten Verhältnisses solche Ansinnen unterlassen. Der in deutsch-französischer Zusammenarbeit entwickelte „Tiger“ war nach Einschätzung des Zeugen in dem Bereich „entweder das beste Produkt oder es lag mit anderen an der Spitze“.    

Ob der Zeuge daran gedacht habe, seine Vorgesetzten oder die Polizei über die Anfrage zu informieren, wollte der Vorsitzende wissen. „Aus heutiger Sicht war es nicht ganz korrekt, das nicht zu tun“, räumte der 46-Jährige ein. Aber damals sah er „keine Notwendigkeit, tätig zu werden, weil bis dahin kein Schaden entstanden war“. Die Informationen erhielt der 54-jährige Angeklagte dann von einem anderen Ingenieur des Hubschrauber-Herstellers, der Informationen lieferte und dafür 2008 zu elf Monaten Bewährungsstrafe verurteilt wurde.    

Der angeklagte Berufssoldat aus Österreich, der nebenher mit Flugzeugen, Motoren und Werkzeugmaschinen handelte, soll von 1997 bis 2002 für den russischen Auslandsgeheimdienst SVR spioniert haben. Laut Anklage lieferte er den Russen technisches Gerät sowie Wartungs- und Flughandbücher. Vor Gericht schweigt er zu den Vorwürfen. Der Prozess wird am Montag mit der Anhörung von Beamten fortgesetzt, die ihn nach seiner Festnahme verhört hatten.

 

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