Wunschbäume in München: Schenken macht glücklich

Bei gleich mehreren Wunschbaum-Aktionen können die Münchner das Christkindl geben.
Myriam Siegert
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Spielzeug, etwas zum Kuscheln oder einfach ein Schal - an den Wunschbäumen hängen allerlei größere und kleinere Wünsche.
Spielzeug, etwas zum Kuscheln oder einfach ein Schal - an den Wunschbäumen hängen allerlei größere und kleinere Wünsche. © privat

München - Weihnachtszeit ist Wünschezeit. Doch auch im reichen München gibt es immer mehr Menschen, für die Weihnachtsgeschenke keine Selbstverständlichkeit sind.

"Ein Weihnachtsbaum, ein gutes Essen und Geschenke zu Weihnachten sind für viele Familien in München normal. Doch elf Prozent aller Kinder unter 15 Jahren in dieser reichen Stadt leben in Armut", sagt etwa Hermann Sollfrank, der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbands der Erzdiözese München und Freising.

Wunschbaum-Aktion im Café Nähwerk

Zu Weihnachten gibt es in der Stadt immer mehr Aktionen, bei denen die Münchner bedürftigen Menschen Wünsche erfüllen können.

Wie die Wunschbaum-Aktion im Café Nähwerk des Weißen Raben, deren Schirmherr Sollfrank ist. Der soziale Beschäftigungsbetrieb der Caritas will Kindern aus benachteiligten Familien Geschenkpäckchen vermitteln.

An einem Christbaum hängen hier viele kleine Kärtchen, auf denen Wünsche der Kleinen stehen. Die sind zuvor in einem Projekt des Gebrauchtwarenhauses des Weißen Raben eingesammelt worden.

Wer etwas schenken will, kann im Nähwerk in der Schwanthalerstraße 79 eine Karte vom Baum pflücken und das gewünschte Geschenk, alle haben einen Wert von maximal 20 Euro, als Päckchen bis zum 21. Dezember wieder vorbeibringen (dafür gibt's einen Espresso gratis). Die Geschenke werden bis Heiligabend an die Kinder verteilt.

Wer nicht direkt zum Nähwerk kommen kann und trotzdem helfen möchte, kann die Aktion mit einer Spende unterstützen:

Die IBAN des Spendenkontos bei der LIGA-Bank München lautet:
DE17 7509 0300 0002 3471 21, Stichwort: "Aktion Wunschbaum".

Die Beschäftigten des Café Nähwerk kaufen dann Geschenke im Namen der Spender.

Wunschbäume in den Stadtbibliotheken

Eine ähnliche Aktion, bei der nicht nur Kinder beschenkt werden, findet gerade in sieben Münchner Stadtbibliotheken statt: "Das Prinzip ist einfach", erklärt Pilar zu Salm, Beauftragte der Malteser in München und Initiatorin des Projektes.

In den Bibliotheken in Giesing, Neuhausen, Isarvorstadt, Sendling, Fürstenried, Hasenbergl und im HP8 sind Wunschbäume aufgestellt. An jedem hängen 40 bis 50 Sterne mit Wünschen. Bibliotheksbesucher, aber auch Passanten, können einen Wunsch mitnehmen. Die Geschenke werden in der jeweiligen Stadtbibliothek bis zum 16. Dezember gesammelt und vor Weihnachten an die Seniorenheime der Münchenstift, an die Obdachlosenhilfe Karla 51, das Haus Bethanien und das Haus Agnes vom Verein SkF verteilt.

Zusätzlich hängen auch Wünsche vom Münchner Waisenhaus und St.-Josef-Kinderheim, sowie von der Arche und dem Lichtblick Hasenbergl, die Kinder aus bedürftigen Familien betreuen, an den Bäumen. "Außerdem freuen wir uns, dass fast 500 Wünsche von Kindern und Erwachsenen, die die Tafel besuchen, auf den Bäume hängen", so zu Salm.

Wunschbaumaktion des Kulturraum München

Auch der Kulturraum München, der kulturelle Teilhabe ermöglicht, hat eine Wunschbaumaktion. Unter kulturraum-muenchen.de/kulturwunschbaum/ finden Sie noch bis 20.12. den digitalen Baum. Einfach auf ein Herzchen am Baum klicken und Wunsch erfüllen - zum Beispiel 15 Euro für Karten für das Verkehrsmuseum, die sich Mikael (4) wünscht. Gespendet wird per Paypal, Kreditkarte, Direktüberweisung oder Bankeinzug.

Die Wünsche kommen u. a. aus Gemeinschaftsunterkünften und Familientreffs. Der Verein besorgt, verpackt und übergibt das Geschenk dann in Ihrem Namen.

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4 Kommentare
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  • Dugi am 13.12.2021 14:52 Uhr / Bewertung:

    Eine schöne Aktion, leider auch typisch deutsch sehr analog. Dabei wäre die Reichweite digital so viel höher und damit gäbs eine viel höhere Chance, dass noch mehr Wünsche erfüllt werden. Nicht jeder kommt an einer der genannten Stadtbibliotheken vorbei oder geht extra deswegen dorthin.
    Zu Anfangst könnte man zum Beispiel einfach eine öffentliche Amazon-Wunschliste aufmachen. Ich denk, wenn man mit wenigen Klicks ein Geschenk auf den Weg bringen kann, dann würden das viel mehr machen.

  • chefsderliga am 11.12.2021 17:43 Uhr / Bewertung:

    Schön, dass es Menschen gibt, die bereit sind anderen zu helfen, die nicht so gut dastehen. Richtig schön wäre es, wenn die Erzdiözese München und Freising die Spenden aus eigener Kasse verdoppeln würde. Aber eventuell brauchen die ihre 6.100.000.000 Euro für schwierigere Zeiten. Da muss man schon etwas sparsam sein.

  • Futurana am 11.12.2021 12:16 Uhr / Bewertung:

    Diese Idee ist schon seit Jahren bekannt. Nur die hier Genannten(nicht alle) sind nicht auf den Zug aufgesprungen bzw zu spät.
    Seit Jahren spende ich auf diese Weise sehr gezielt.

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