Wuff! Spürnasen für besondere Fälle
MÜNCHEN - Buddy ist ein durch und durch freundlicher Hund. Als der drei Jahre alte Hannoversche Gebirgsschweißhund gestern mit seinem Herrchen Andreas Stadler (46) an der Frauenkirche steht, tätscheln ihm ständig wildfremde Menschen am Kopf und an den riesigen Schlappohren herum. Der Jagdhund lässt es geduldig geschehen und wedelt mit dem Schwanz. Von Aggression keine Spur.
Buddy ist in mehrerlei Hinsicht ein ungewöhnlicher Polizeihund. Der Schweißhund und die Beagle-Hündin Lilly sind die ersten Mantrailing-Hunde der Münchner Polizei. Seit einem Jahr sind die beiden Supernasen offiziell als Personensuchhunde im Dienst. Vor 13 Monaten haben sie ihre Prüfung bestanden.
Buddy und Lilly stellen keine Einbrecher oder bewaffneten Täter wie die anderen 34 Münchner Polizeihunde. Diese sind Schutzhunde, die man eigentlich besser nicht streicheln sollte, ohne sie zu kennen. Die Schutzhunde sind außerdem auf die Suche von Drogen, Sprengstoff oder Leichen spezialisiert. Die Aufgabe der Mantrailing-Hunde ist es, gezielt nach Personen zu suchen, eine „Individualspur” zu verfolgen.
Hundenasen sind wahre Wunder der Natur: Sie können bis zu eine Million Mal besser riechen als wir. Jeder Mensch verliert ständig abgestorbene Hautschuppen, mehrere tausend pro Stunde. Hunde können diese unsichtbare Wolke bis zu 120 Tage später noch wahrnehmen.
Die Suche beginnt damit, dass Buddy oder Lilly einen Gegenstand zum Beschnüffeln bekommen, der nach dem Gesuchten riecht. Seit ihrer Prüfung waren Buddy und Lilly schon 83 Mal im Einsatz. Erfolgreich heißt nicht immer, dass sie gut ausgehen. So verfolgte Buddy die Spur eines vermissten Mountainbikers bis zu der Stelle am Zellerhorn, wo der 160 Meter in die Tiefe gestürzt war.
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