Wohnungsmarkt: Was es kostet, wer wo wohnt

Die Studie eines Immobilienportals beleuchtet (nicht nur) den Wohnungsmarkt: Wo Mieter am meisten zahlen müssen, Eigentum am billigsten ist und besonders viele Alleinstehende leben.
München - Ein Eigenheim im Lehel ist recht unerschwinglich, in Langwied mietet es sich günstig – so weit, so bekannt. Doch die Daten, des Immobilienportals "Immoscout24" bieten Überraschungen. Die Mieten und Preise basieren auf den dort online angebotenen Wohnungen und Häusern.
Miete: Mit Abstand am günstigsten mietet es sich mit 10 Euro pro Quadratmeter in Langwied – davon profitieren vor allem Haushalte mit Platzbedarf, denn 97 Prozent des Wohnraums dort sind Einfamilienhäuser. 11 Euro zahlen die Lochhauser durchschnittlich, gefolgt von Allach (11,10) und Perlach (11,20). Im als Problemviertel verschrieenen Hasenbergl kostet die Miete immerhin 11,30 Euro.
Viel teurer ist das Mieterleben in der Innenstadt: Das Lehel führt mit 15,60 Euro pro Quadratmeter, vor Haidhausen (14,50), Nymphenburg (14,40) und Schwabing (14,30). Bogenhausen (13,30) landet hinter Harlaching (13,80).
Mietsteigerungen: Geradezu explodiert sind die Mieten im Münchner Norden: Die 13,20 Euro pro Quadratmeter, die Mieter momentan in Freimann hinlegen, bedeuten einen Anstieg von 27,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Das liegt daran, dass hier viel neu gebaut wurde“, sagt Immobilienexperte Michael Kiefer. Und Neubau geht teurer weg als Bestand.
In Schwabing stiegen die Mieten um fast 20 Prozent. Dass sie laut Tabelle in Sendling günstiger geworden sind, scheint nur so. Denn: Nur einfache Bestandsimmobilien werden überhaupt auf einer Plattform wie immoscout angeboten. „Der Rest geht unter der Hand weg“, sagt Kiefer.
Eigentum: Das Lehel lässt sich auch hier nicht vom Thron stoßen: 6.900 Euro sind für einen Quadratmeter Wohnung fällig – gefolgt von der Maxvorstadt, in der ein Haus nach dem anderen luxussaniert wird: 6.550 Euro kostet der Quadratmeter.
Als dauerhafte Wohn-Option scheint das Hasenbergl wenigen in den Sinn zu kommen, hier ist der Quadratmeter für 2.800 Euro zu haben.
Verhältnismäßig günstig kann man sich auch in Allach (3.330 /qm), Aubing und Perlach (3.350 /qm).
Wer ein Haus erwerben möchte, sieht sich in etwa mit den selben Spitzenreitern konfrontiert: Unschlagbar das Lehel mit 1.892.000 Euro, günstig gehen etwa Hasenbergl (548.000 Euro) und Milbertshofen (494.000 Euro) her.
Singles: In der Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt (62 Prozent) und der Altstadt (61 Prozent) leben die meisten Alleinstehenden, im Studentenviertel Maxvorstadt, im Lehel, der Schwanthalerhöhe und in der Au stehen die Flirt-Chancen offenbar ebenfalls gut.
Die wenigsten Singles gibt es laut der Online-Erhebung in Langwied, Aubing, Lochhausen und Untermenzing.
Familien: Die meisten Familien haben sich in Riem niedergelassen – sie stellen hier 32 Prozent der Bevölkerung. Auch in Allach und Feldmoching, Ober- und Untermenzing sind Kinder keine Seltenheit. In der Altstadt, der Au, im Lehel und in der Ludwigs-, Isar- und Maxvorstadt stellen Familien dagegen nur rund zwölf Prozent der Bevölkerung. Auch das als Familienviertel geltende Haidhausen schafft nur 15 Prozent.