Kommentar

Wohnraum in München: Über Moral sprechen

AZ-Lokalchef Felix Müller über nötige Debatten zum Wohnungsmarkt.
von  Felix Müller

Die teuersten Wohnungen Münchens im "The Seven", auf einem Areal, das die Stadt so teuer wie möglich verkaufen wollte: Das ist nicht lange her. Heute würde die Stadt so eine Fläche nicht mehr an Investoren vergeben. Aber: Sie hat auch kaum noch Platz, auf dem sie mit Neubau Mieten bremsen kann. Umso wichtiger werden andere Akteure.

Luxuswohnungen von kirchlichen Stiftungen: Schädlich für den sozialen Frieden

Moral, öffentlicher Druck, Image in München mögen internationalen Investoren egal sein. Bei sozialen Trägern, Kirchen, Unternehmen, die mit ihrer Verwurzelung in der Stadt werben, könnten es gute Hebel sein. Am Nockherberg entstehen Wohnblöcke für Superreiche - den dortigen Starkbier-Anstich aber hat noch nie ein Politiker benutzt, um auf dieser großen Bühne ein kritisches Wort darüber zu verlieren, was die Paulaner-Gruppe Schörghuber hier in ihrer Heimatstadt tut.

Auch Vereine und kirchliche Stiftungen müssen viel mehr in die Pflicht genommen werden. Natürlich könnte eine Stiftung in einer normalen Neuhauser Nachbarschaft wirtschaftlich planen, ohne Luxusmieten abzugreifen wie Miethaie. Wenn sie denn wollte. Oder wenn viele Kirchenmitglieder laut beklagen würden, was so etwas ist: schädlich für den sozialen Frieden, ein Problem für diese Stadt - und der Kirche absolut unwürdig.

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