Wohnmobil Start-up verschenkt Urlaub an Corona-Helfer
München - Von Urlaubsreisen dürfen die Menschen aktuell nur träumen. Das ist bitter. Natürlich für die einen, die das Fernweh plagt. Und erst recht für jene, die mit dem Urlaub anderer ihr Geld verdienen – so wie das Münchner Start-up-Unternehmen Roadsurfer, das inzwischen europaweit hübsch ausgestattete Camper-Vans vermietet. Rund 800 Fahrzeuge hat die 2016 gegründete Firma im Angebot. Die Vermietstationen stehen aktuell offen – aber fast alle Vans natürlich still.
Spendenaktion im Wert von 150.000 Euro
Trotzdem (oder gerade deswegen) haben die Roadsurfer eine bemerkenswerte Spendenaktion im Gesamtwert von rund 150.000 Euro ausgelobt: Sie spendieren 150 Camper-Vans jeweils für eine Woche an sogenannte Corona-Helfer – sobald Reisen wieder en vogue ist, versteht sich.
"Ob Apotheker, Altenpfleger, Kassierer, Paketzusteller oder Altenpfleger", sagt die Münchner Roadsurfer-Mitgründerin Susanne Dickhardt – ihr Unternehmen verschenke Urlaub "an alle diejenigen, die in dieser Krisenzeit, das System am Laufen halten". Mitmachen könne jeder, der gerade einen systemrelevanten Job innehat und sich online per Kontaktformular bei roadsurfer.com anmeldet.
Auch andere Menschen können vorgeschlagen werden
Das Schöne daran ist: Man kann sich nicht nur selbst bewerben – sondern auch andere Menschen, die in der Krise gerade Gutes leisten, vorschlagen und sie mit dem geschenkten Camper-Urlaub überraschen, wenn sie nach den Krisenwochen Erholung nötig haben.
Am Ende entscheidet eine fünfköpfige Jury aus dem Roadsurfer-Team über die Gewinner, die in den Genuss einer Sieben-Tage-Reise mit einem der Camper-Vans kommen.
Susanne Dickhardt erklärt: "Natürlich können die Camper-Wochen erst angetreten werden, sobald das Reisen mit Übernachtungsanteil auf Stellplätzen zumindest in Deutschland wieder möglich ist – hoffentlich im Spätsommer oder Herbst. Wir glauben noch an die kommende Urlaubssaison."
Wie die gesamte Reisebranche habe auch Roadsurfer derzeit "starke Umsatzeinbußen", gibt Dickhardt zu: "Doch wir merken auch eine große Form der Solidarität bei dem Großteil unserer Mieter, die nicht stornieren, sondern für einen anderen Zeitpunkt umbuchen. Das hilft uns aktuell sehr. Nun möchten wir unseren Beitrag leisten und unsere Busse bei denen zum Einsatz bringen, die einen Urlaub dringend benötigen." Und das sind in Corona-Zeiten ja nicht wenige.
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