Wohin mit dem Transrapid-Schrott?

Das Transrapid- Infozentrum am Flughafen soll verschwinden. Doch keiner will es haben. Findet sich kein Museum, dann könnte das Monument des Scheiterns auf dem Schrottplatz der Geschichte enden.
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Ein Monument des Scheiterns: Das Transrapid-Teilstück am Münchner Flughafen
dpa Ein Monument des Scheiterns: Das Transrapid-Teilstück am Münchner Flughafen

MÜNCHEN/LATHEN - Das Transrapid- Infozentrum am Flughafen soll verschwinden. Doch keiner will es haben. Findet sich kein Museum, dann könnte das Monument des Scheiterns auf dem Schrottplatz der Geschichte enden.

Er ist ein Abbild des Scheiterns, ein Symbol für ein geplatztes Prestige-Projekt: der Transrapid unter dem weiten Dach des Munich Airport Center (MAC). Was tun mit dem tonnenschweren Industrie-Denkmal? Die Verantwortlichen haben bisher noch keine Antwort auf diese Frage. Fast drängt sich der Eindruck auf, als wolle den Transrapid keiner haben.

Klar sind derzeit eigentlich nur, dass das Teilstück des siebten Transrapid-Testzugs namens TR 07 im Jahr 2002 als Leihgabe der Versuchs- und Planungsgesellschaft für Magnetbahnsysteme am Münchner Airport einschwebte. Das Nutzungsrecht für das gute Stück hat die Gemeinde Lathen im Emsland – dort steht die Transrapid-Versuchsstrecke.

Knackpunkt: Einmal mehr die Kosten

Klar ist auch, dass der Teil-TR 07 nicht mehr lange am Flughafen stehen soll. Der als Informationszentrum genutzte Wagen wird laut DB Magnetbahn-Sprecher Ulrich Krenn abgebaut. Wann genau, das steht noch nicht fest.

Knackpunkt bei allen Überlegungen sind die Kosten. Bürgermeister Karl-Heinz Weber aus Lathen wartet jetzt auf einen Brief aus München, in dem die Transportkosten genannt werden. Sind die dem Gemeinderat zu hoch, wird’s nichts mit der späten Heimkehr.

Auch der Weg ins Verkehrsmuseum auf der Theresienhöhe steht aus Platzgründen eher nicht offen, denkbar wären allenfalls Endstationen in Außenstellen wie Oberschleißheim oder Freilassing. Die dortige „Lokwelt“ wird von der Stadt Freilassing und dem Deutschen Museum betrieben.

www.schrott.de

Oder wandert der gescheiterte Hoffnungsträger ganz einfach auf den Schrotthaufen der Geschichte? Schon bei der Aufstellung 2002 hatten Gegner des Schwebe-Projekts gehöhnt, damit spare man sich ja bloß die Kosten für die teure Verschrottung des Flitzers. Unter www.schrott.de können sich die Transrapid-Besitzer unverbindlich über die aktuellen Konditionen informieren. Rudolf Huber

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