Wird das Hirmer-Parkhaus in der City abgerissen?

Die Innenstadt-Kaufleute sind in Alarm-Bereitschaft: Der Garage droht das Aus, wenn das unattraktive Areal zwischen Kaufinger Tor und dem ehemaligen SZ-Gelände umgestaltet wird.
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Die Innenstadt-Kaufleute sind in Alarm-Bereitschaft: Der Garage droht das Aus, wenn das unattraktive Areal zwischen Kaufinger Tor und dem ehemaligen SZ-Gelände umgestaltet wird.

Es ist die zentralste Groß-Garage der Stadt und wohl auch eine der am besten besuchten: das Parkhaus am Färbergraben – von den Münchnern auch Hirmer-Parkhaus genannt. Doch jetzt droht dem Gebäude der Abriss. Die Innenstadt-Kaufleute sind alarmiert. Sie sprechen von einem „Desaster“, von einer „Hiobsbotschaft“.

Der Hintergrund: Am 1. Juli soll im Planungsausschuss ein Grundsatzbeschluss gefällt werden. Dabei geht es um das öde Areal zwischen dem Kaufinger Tor und dem ehemaligen SZ-Gelände. Wie kann der Teer-Tristesse zwischen der Post an der Sattlerstraße und dem Parkhaus am Färbergraben ein Ende bereitet werden? Diese Frage wird laut Planungsreferat auch deshalb aktuell, weil der Post-Eigentümer sein bisheriges Gebäude abbrechen und neu bauen möchte.

Wohnungen in Top-Lage sollen entstehen

„Wenn man das ganze Gebiet neu strukturiert, wird sicherlich auch das Parkhaus abgerissen“, erklärt der Behörden-Sprecher Thorsten Vogel. Nach dem Grundsatzbeschluss soll ein städtebaulicher Wettbewerb für eine Neuordnung des Areals eingeleitet werden. Der Erbbaurechtsvertrag für das städtische Grundstück, auf dem die Garage steht, läuft 2016 aus – dann wäre dort Raum für Neues. Der Stadt schwebt eine „Misch-Nutzung“ vor. Das heißt: 30 Prozent Wohnungen – in absoluter Top-Lage ganz nah an der Fußgängerzone. Aber auch Einzelhandel und Büros. Nur ein Parkhaus in gleicher Größe ist definitiv nicht vorgesehen – derzeit sind 400 der rund 550 Stellplätze im Hirmer-Parkhaus öffentlich. Eine gewisse Anzahl an Parkplätzen soll aber erhalten bleiben, insbesondere Dauerstellplätze. Die entstehende Lücke soll durch eine besserer Auslastung der umliegenden Parkhäuser gefüllt werden, heißt es bei der Stadt.

Die Kaufleute in der Innenstadt wollen das Parkhaus nicht missen

Noch ist nichts konkret. Aber der Verein CityPartner München ist schon jetzt in heller Aufregung: Das Parkhaus habe eine „nicht zu unterschätzende Bedeutung, sowohl für die großen Unternehmen in der Fußgängerzone, als auch für die mittelständischen Betriebe im Hackenviertel“, heißt es. Geschäftsführer Wolfgang Fischer: „Erreichbarkeit ist der zentrale Standortfaktor für jeden Wirtschaftsstandort.“

J. Lenders

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