Wirbel um neue Fußgängerzonen in München: Weiter keine Lösung

Im Tal und in der Weißenburger Straße sollen zwei neue Fußgängerzonen für München entstehen. Doch das ist komplizierter als gedacht.
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Die Weißenburger Straße soll eine Fußgängerzone werden. So könnte das einmal aussehen.
Die Weißenburger Straße soll eine Fußgängerzone werden. So könnte das einmal aussehen. © Andreas Gregor/Grüne

München - Eigentlich sollte München schon 2023 zwei neue Fußgängerzonen bekommen: im Tal und in der Weißenburger Straße. Zumindest die in Haidhausen könnte noch in der ersten Jahreshälfte umgesetzt werden. So teilt es das Mobilitätsreferat mit. Die erste Etappe der Bürgerbeteiligung ist laut dem Referat abgeschlossen.

Im Herbst konnten sowohl die Anwohner als auch die Gewerbetreibenden in der Weißenburger Straße bei zwei Veranstaltungen ihre Wünsche und Sorgen einbringen. Das Mobilitätsreferat prüft die Anregungen gerade, heißt es aus der Pressestelle.

Nur ein kurzes Stück der Weißenburger Straße ist schon jetzt verkehrsberuhigt.
Nur ein kurzes Stück der Weißenburger Straße ist schon jetzt verkehrsberuhigt. © Daniel von Loeper

Noch im ersten Quartal 2024 sollen die Bezirksausschüsse entscheiden, ob in der Weißenburger Straße probeweise für ein Jahr eine Fußgängerzone entstehen soll. Danach wertet das Rathaus den Fußgängerzonen-Test aus. 2025 soll der Stadtrat laut Mobilitätsreferat entscheiden, ob die Weißenburger Straße dauerhaft zur Fußgängerzone umgebaut werden soll.

Das heißt: Gehwege und Fahrbahn bleiben 2024 auf jeden Fall erhalten. Denn es soll nach dem Test möglich sein, auch wieder zum Status quo zurückzukehren. Es ist angedacht, am Straßenrand Hochbeete, Pflanztröge und Sitzmöbel aufzustellen. Eine richtige Fußgängerzone, in der Autos komplett verboten sind, entsteht in der Weißenburger Straße also erst einmal nicht.

Die Planung und Umsetzung der Fußgängerzone in Haidhausen und im Tal in München

Denn die Gewerbetreibenden sollen weiterhin ihre Geschäfte beliefern können. Auch Anwohner sollen weiterhin hineinfahren können, wenn sie einen Stellplatz in der Weißenburger Straße haben. Und wer in der Weißenburger Straße wohnt, aber keinen privaten Parkplatz in einer Tiefgarage oder im Hinterhof hat, soll eine Zufahrtserlaubnis beantragen können.

Ausnahmen gibt es ebenfalls für Menschen mit einem Behindertenausweis und für Patienten, die zu einem Arzttermin müssen. Auch Radfahrer sollen immer durch Straße fahren dürfen. Fußgänger sollen allerdings Vorrang haben.

Klappt es heuer endlich mit der Fußgängerzone im Tal?

Die Chefin der SPD-Fraktion im Stadtrat Anne Hübner rechnet fest damit, dass es mit der Fußgängerzone im Tal heuer endlich klappt. Sie hofft auf eine schnelle Umsetzung durch das Mobilitätsreferat – auf mehr Sitzgelegenheiten und mehr Grün.

"Schließlich", sagt sie, "sind wir eh schon eineinhalbe Jahre hinter der versprochenen Zeitschiene." Doch womöglich muss sie sich weiterhin gedulden. Für 2024 kündigt das Mobilitätsreferat auf eine AZ-Anfrage hin bloß eine Bekanntgabe zum aktuellen Informationsstand an.

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Was dauert da so lange? "Einige Themen, die bei der Umgestaltung des Tals eine wichtige Rolle spielen (...) mussten und müssen geprüft werden. Nicht für alle gibt es schnell und einfach umzusetzende Lösungen", antwortet das Referat. Zum Beispiel muss es prüfen, wie es gelingt, dass die Anwohner Parkplätze in der Marienstraße und im Lueg ins Land bekommen.

Eine weitere Hürde: Offiziell ist das Tal die Zufahrt zur Baustelle hinter dem Rathaus, wo ein neuer S-Bahnhalt entsteht. Dauerhaft kann die Fußgängerzone erst eingerichtet werden, wenn der Bahnhof fertig ist. Das Mobilitätsreferat sollte deshalb prüfen, wie es in der Zwischenzeit eine temporäre Fußgängerzone einrichten könnte. Eine Lösung gibt es offenbar noch nicht.

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29 Kommentare
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  • BB123 am 05.01.2024 01:45 Uhr / Bewertung:

    Wenn der Vorsitzende des BA Haidhausen nicht so ein Autohasser wäre, könnte auch alle so bleiben wie es ist. Es gibt genug andere Baustellen in der Stadt, welche zuerst zuende gebracht werden sollten.

  • Leopold2810 am 04.01.2024 13:36 Uhr / Bewertung:

    Wenn ich mir den Wedekindplatz anschaue, der vor einigen Jahren aufwendig und kostspielig umgestaltet wurde, dann kommt einem das Grausen. Kein grünes Pflänzchen, kein Gras nur Kies und Tristesse. Im Sommer mit Kronkorken übersät und bevölkert von Junkies und entsprechender Klientel. Kein Platz zum Wohlfühlen und Verweilen, nur ein Beispiel von vielen, wo die Umgestaltung in die Hose gegangen ist

  • Plato's Retreat am 05.01.2024 13:32 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Leopold2810

    Fehlt Ihnen das "Straßenbegleitgrün"?

    Aber ich gebe Ihnen insoweit recht, man hätte auch den gesamten Bereich Occamstr. in eine FuZo umwandeln können. Auch ohne Radler, ohne Lastenräder und vor allem ohne Scooter. Das wäre dann wirklich ein Fortschritt gewesen, und nicht nur das übliche Rathaus-KleinKlein.

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