Wirbel um Kampfhund Nikita

MÜNCHEN - Serpil Y. hat nur auf den Kampfhund aufgepasst, er gehört einem Bekannten. Das Problem: In Baden-Württemberg erlaubt, in Bayern nicht: Das Gericht befasst sich nun mit der dreijähriger Hündin.
Empfangsdame Serpil Y. versteht die Welt nicht mehr: „Mir gehört der Hund nicht. Ich habe nur auf ihn aufgepasst.“ Die 27-Jährige stand gestern vorm Amtsgericht. Vorwurf: Einführung gefährlicher Hunde.
Seit Juni 2009 ist die 3-jährige Nikita im Zwinger des Münchner Tierheims eingesperrt. Grund: Sie ist ein Staffordshire-Boxer-Mischling. In Bayern fällt die Rasse unter die Kategorie Kampfhund – Haltung verboten! Wer so einen Hund in den Freistaat einführt, macht sich strafbar. Laut Anklage soll Serpil Y. den Hund Anfang 2009 aus der Schweiz mitgebracht haben. „Fast 4000 Euro Strafe und Ordnungsgeld sollte ich insgesamt zahlen“, empörte sich Serpil Y. vor Gericht und erklärte, dass Nikita ihrem Bekannten Serkan N. (25) gehöre. „Wenn er in der Arbeit war, habe ich auf den Nikita aufgepasst.“
Ein Ermittlungsfehler? Für Aufklärung sorgte Projektleiter Serkan N.: „Ich bin mit Nikita von Baden-Württemberg nach München gezogen. Dort darf man solche Hunde halten. Dass das in Bayern verboten ist, wusste ich nicht.“ Das Verfahren wurde daraufhin eingestellt. Nikita soll nun zurück nach Baden-Württemberg gebracht werden – zur Mutter von Serkan N. th