»Wir haben unser Ziel erreicht«

Autonome ziehen nach der Demonstration am Samstag durch die Münchner Innenstadt und setzen auf eine Guerilla-Taktik. Die Polizei nimmt 32 Personen fest, drei weitere kamen vorübergehend in Gewahrsam.
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Am Odeonsplatz schießen Demonstranten Leuchtkugeln auf die Residenz.
Keck Am Odeonsplatz schießen Demonstranten Leuchtkugeln auf die Residenz.

Autonome ziehen nach der Demonstration am Samstag durch die Münchner Innenstadt und setzen auf eine Guerilla-Taktik. Die Polizei nimmt 32 Personen fest, drei weitere kamen vorübergehend in Gewahrsam.

MÜNCHEN Mehrere tausend Menschen haben am Samstagabend weitgehend friedlich gegen die 44. Münchner Sicherheitskonferenz demonstriert. Der Protestzug durch die City wurde von starken Polizeikräften begleitet. Im Anschluss an eine Kundgebung vor der Residenz, in der zeitgleich Ministerpräsident Günther Beckstein die Konferenzteilnehmer empfing, versuchten Autonome in der Fußgängerzone Krawall anzuzetteln. Die Polizei nahm 32 Personen fest, drei weitere kamen vorübergehend in Gewahrsam. Alle sind inzwischen wieder frei. Bis auf einen Demonstranten, gegen ihn lag ein Haftbefehl wegen Körperverletzung vor.

Vom Marienplatz bis zum Odeonsplatz hatte die Polizei die Demo-Route komplett mit Metallgittern abgeriegelt. An Querstraßen waren Spezialkräfte postiert, die verhinderten, dass Demonstranten zum Tagungsort Bayerischer Hof und zur Residenz durchbrechen konnten.

Nach Angaben des Bündnis gegen die Sicherheitskonferenz nahmen rund 7000 Menschen an der Demo teil. Die Polizei, mit 3700 Beamten im Einsatz, sprach dagegen von 3000, darunter bis zu 500 militante Autonome.

Einige, der aus Berlin und Stuttgart angereisten Chaoten, versuchten als „Stadt-Guerilla“ Krawall zu veranstalten. In Gruppen von bis zu 80 Personen stürmten vermummte Jugendliche kurz nach 20 Uhr über den Marienplatz und weiter in die Fußgängerzone. Vor dem Kaufhaus C&A bzw. am Stachus wurden zehn Autonome festgenommen. Von 58 Personen wurden die Personalien festgestellt.

Größere Schäden waren in der Stadt nicht zu verzeichnen. Abgesehen von einer Anwaltskanzlei nahe des US-Konsulat in der Königinstraße. Hier warfen Unbekannte gegen zwei Uhr nachts Farbbeutel und beschädigten eine Fensterscheibe.

Die Protestkundgebungen des Bündnisses gegen die Sicherheitskonferenz verliefen dagegen friedlich. Einziger Zwischenfall: Am Odeonsplatz schossen Demonstranten zwei Leuchtkugeln auf die Residenz. Polizisten hatten bereits vor Demo-Beginn am Marienplatz 16 Personen festgenommen. Sie hatten gegen das Vermummungsverbot verstoßen bzw. Glasflaschen dabei, die sie als Wurfgeschosse hätten verwenden können. „Unsere Taktik ist aufgegangen“ stellte Polizeivizepräsident Robert Kopp gestern zufrieden fest, „wir haben unser Ziel erreicht.“ Ralph Hub

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