Wilder Kaiser: Münchner (57) stürzt in den Tod

Todes-Drama am Berg! Vor den Augen seines Sohnes stürzt ein 57-Jähriger aus München am Wilden Kaiser 80 Meter in den Tod. Der Mann hatte auf einen wichtigen Knoten verzichtet.
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Ein Rettungshubschrauber im Einsatz (Symbol)
dpa Ein Rettungshubschrauber im Einsatz (Symbol)

Todes-Drama am Berg! Vor den Augen seines Sohnes stürzt ein 57-Jähriger aus München am Wilden Kaiser 80 Meter in den Tod. Der Mann hatte auf einen wichtigen Knoten verzichtet.

München - Schrecklicher Kletter-Unfall am Wilden Kaiser: Weil ein 57-Jähriger auf einen wichtigen Knoten am Ende des Seils verzichtet, stürzt er 80 Meter in die Tiefe. Besonders tragisch: Der Mann war mit seinem Sohn beim Bergsteigen. Der 28-Jährige musste den Todessturz des Vaters mit ansehen.

Lesen Sie hier den Bericht:

Am 3. August 2013 kletterten ein 57-jähriger Mann aus München und sein 28-jähriger Sohn, ebenfalls aus München, im Wilden Kaiser in der Fleischbank die Route „Via Classica“ bis zum Gipfel. Anschließend stiegen die beiden bis zur Abseilpiste am sogenannten „Herrweg“ ab. Dort trafen sie auf zwei weitere - ihnen nicht bekannte - deutsche Kletterer (33 und 51 Jahre, Gegend um Augsburg) und verabredeten mit diesen, aus zeitlichen Gründen gemeinsam abzuseilen.

Statistik vom Alpenverein DAV-Unfallstatistik: Blockade am Berg

Die vier Bergsteiger seilten in der Folge einmal selbständig mit einem Seil am Doppelstrang bis zum nächsten Abseilstand ab. Bei der zweiten Abseilstelle fädelten der 28-jährige und einer der „Zufallsbekannten“ das Seil durch den Abseilhaken und warfen die Seilhälften in die Wand. Auf einen Knoten an den Seilenden verzichteten die Bergsteiger, da sie der Meinung waren, ein solcher wäre wegen der Einsehbarkeit des Geländes nicht notwendig.

In weiterer Folge hängte der 57-jährige das Seil in sein Abseilgerät (Abseilachter) und seilte sich selbständig und ungesichert (ohne Prusikknoten) ab. Im Zuge dieses Abseilvorganges seilte der 57-jährige über das Seilende hinaus ab, wobei das Seil zumindest mit einem Strang aus dem Sicherungsgerät gezogen wurde. Die nun freie Seilhälfte wurde in der Folge ungebremst durch den Abseilhaken gezogen und der Bergsteiger stürzte ca 80 Meter durch teilweise senkrechtes Gelände ab.

Einer der Bergsteiger , der versuchte zwar noch das durch den Abseilhaken durchlaufende Seil mit den bloßen Händen festzuhalten, was jedoch misslang. Der 33jährige Augsburger erlitt dabei schwere Verbrennungen an den Händen und musste ins Krankenhaus St. Johann eingeliefert werden. Die Besatzung des Notarzthubschraubers konnte nur mehr den Tod des 57jährigen Kletterers feststellen. Die drei noch in der Wand stehenden Kletterer wurden mittels Tau geborgen.

 

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