Wiesn-Ordner schlägt zu
Ein Sicherheitsmann im Hackerzelt verletzt eine junge Frau mit einem Maßkrug im Gesicht.
MünchenWiesn-Ordner sollen eigentlich für Ruhe sorgen. Sascha W. (23) tat das Gegenteil. Statt zu beschwichtigen, stieß er im Hacker-Zelt einer Münchnerin (26) im Streit einen Maßkrug ins Gesicht.
„Ich leide noch heute unter Kopfschmerzen”, erzählt Corinna H. vor Gericht. Die Kauffrau erlitt durch den Krug ein Schädel-Hirn-Trauma und eine stark blutende Platzwunde über der Augenbraue. Beim Sturz auf den Boden wurde sie von Glasscherben am Oberschenkel verletzt. Die Narben und die regelmäßig wiederkehrende Kopfschmerzen erinnern sie bis heute an den Vorfall.
Sascha W. entschuldigte sich bei ihr: „Es tut mir leid. Das ist nicht das, was ich gelernt habe in der Ausbildung. Aber ich war mit der Situation überfordert.”
Die Situation: Freunde von Corinna H. strebten zum Personaleingang hinaus – „wir wollten nur nach Hause.” Ein Ordner hinderte sie daran. Es kam zum Gerangel. Laut Anklage hielt Corinna H. den Maßkrug mit beiden Händen, als ihr Sascha W. das Glas ins Gesicht stieß. Die Frau stürzte zu Boden.
„Ich habe gestrampelt wie ein Maikäfer”, erinnert sich Corinna H. Der Ordner soll sie zuvor sogar in den Schwitzkasten genommen haben. Die junge Frau hatte allerdings bereits vier bis sechs Maß intus.
Sascha W. entkam gerade noch einer Haftstrafe. Zweieinhalb Jahre hatte die Staatsanwaltschaft gefordert, um eine abschreckende Wirkung für all’ diejenigen zu erreichen, die einen Schlag mit einem Maßkrug erwägen. Doch das Gericht hat das Geständnis des Angeklagten anerkannt.
Seine Entschuldigung und die freiwillige Zahlung von 2500 Euro an das Opfer waren genug mildernde Umstände, um den Wiesn-Ordner zu lediglich zwei Jahre Haft auf Bewährung zu verurteilen.