Wiese oder Synagoge: So diskutiert das Lehel
Streitfall „Am Gries“: Einwohner-Versammlung endet unentschieden. Größte Schwierigkeit bei der Meinungsbildung: Konkrete Pläne für die 2000 Quadratmeter-Fläche „Am Gries“ kennt bislang nur Beth Shalom.
LEHEL Die Pläne für das Gemeindezentrum und die Synagoge, die Stararchitekt Daniel Libeskind für die jüdische Gemeinde Beth Shalom im Lehel errichten will, beschäftigen die Gemüter. Das zeigte die Einwohnerversammlung in der St. Lukaskirche, zu der der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel geladen hatte. Größte Schwierigkeit bei der Meinungsbildung: Konkrete Pläne für die 2000 Quadratmeter-Fläche „Am Gries“ kennt bislang nur Beth Shalom.
Dieser Umstand ist wohl auch daran Schuld, dass das Ergebnis der Versammlung derart uneinheitlich war. Zwei Anträge wurden angenommen. Einer besagt, dass die Grünfläche am Gries bestehen bleiben soll. Der andere: Die Einwohner des Lehels begrüßen den Bau eine Synagoge, wenn er sich in den rechtmäßigen Bebauungsplan eingliedert. „Ein perfektes Beispiel für einen demokratischen Entscheidungsprozess“, kommentierte BA-Chef Wolfgang Püschel.
Ob Beth Shalom die Wiese überhaupt bebauen darf, ist fraglich – der Bebauungsplan sieht nämlich vorwiegend Wohnraum vor. Dennoch ist eine Nutzung für soziale Zwecke möglich. Andreas Uhmann vom Planungsreferat erklärte: „Ab dem zweiten Obergeschoss müssen Wohnungen entstehen. Im ersten OG können Anlagen für soziale Zwecke ausnahmsweise genehmigt werden.“ Wie Architekt Daniel Liebeskind das umsetzt, wird sich bald zeigen: In sechs Wochen stellt er seine Pläne vor. va
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