Wer zuletzt lächelt...
AZ-Sportchef Gunnar Jans über die Olympia-Entscheidung am Mittwoch
Mei, der Franz. Trifft vom Weißbierglas ins Torwandloch. Wird Weltmeister als Spieler-Trainer-Sommermärchenmacher. Und holt jetzt, als Nicht-Olympionike, im Vorbeifliegen die Winterspiele 2018 nach München. Ach, wenn’s doch so einfach wäre... Ist es vielleicht ja auch.
Tatsächlich ist die Berufung Beckenbauers für die deutsche Präsentation in Durban ein Glücksgriff – und der letzte Beleg, dass die so verstörend schlecht gestartete Bewerbung nicht nur die Kurve gekriegt hat, sondern auf der Zielgeraden sogar vorne liegen könnte. Passé sind die peinlichen Personalien in der Chefetage (Willy Bogner) und die politischen Possen (um die Grünen und NOlympia); selbst der Streit um die Garmischer Bauern spielt letztlich international kaum eine Rolle. Die Sachargumente, bei denen München nahezu gleichauf mit Pyeongchang liegt, werden für viele noch unentschlossene IOC-Mitglieder womöglich gar nicht ausschlaggebend sein.
Kati & Franz: Am Ende könnten die Emotionen entscheiden
Am Ende könnten die Emotionen entscheiden: Gegen die Korruptions-Debatte, die bei einer Wahl der südkoreanischen Samsung-Bewerbung ähnlich wie bei der Wahl Katars für die Fußball-WM 2022 die Funktionäre zu diskreditieren droht. Für ein Herzstück des Wintersports, für originäre, nachhaltige Spiele. Für den Charme von Katarina Witt, die der Bewerbung endlich ein Gesicht gegeben hat. Und wenn die Kati heute auch noch mit dem Franz um die Wette lächelt... dann hat das IOC doch gar keine Wahl mehr. Oder?