"Welfenhöfe": Münchens größte Baustelle

MÜNCHEN - Die Schörghuber-Gruppe legt den Grundstein für ihr Stadtquartier „Welfenhöfe“. Der Komplex für 150 Millionen soll 500 neue Wohnungen und Arbeitsplätze in die obere Au bringen.
In zwei Wochen wird sich das Areal an der Welfenstraße zu Münchens größter Baustelle verwandeln. Auf insgesamt 32000 Quadratmetern entstehen hier die „Welfenhöfe“, ein gigantisches Stadtquartier, das der Au und Haidhausen mehr als 500 neue Wohnungen und ebenso viele Arbeitsplätze mit den neuen Gewerbeimmobilien bringen soll.
Am Dienstag standen die Bagger allerdings noch still. Mit einem Festakt und Oberbürgermeister Christian Ude feierte die Bayerische Hausbau GmbH die Grundsteinlegung. 240 Gäste hatte die Schörghuber Gruppe, die hinter dem Projekt steht, zum Festakt geladen, es wurde Champagner und Tafelspitz vom Jungbullen serviert. Nicht nur das Buffet, auch die futuristischen Pläne zu dem neuen Stadtquartier trafen die Geschmäcker. OB Ude erklärte, der Bau füge sich „verträglich in die Umgebung ein“, er sei nicht nur von ökologischer, sondern auch sozialer Nachhaltigkeit.
Kritik an dem Bebauungsplan für das lange brach liegende Gelände kam von vielen Anwohnern. Die beschwerten sich über zu wenige Grünflächen und befürchten ein noch stärkeres Verkehrsaufkommen. Eine Anwohnertiefgarage mit 150 Plätzen und zusätzlichen 58 Parkmöglichkeiten an der Schornstraße soll nun für Entlastung sorgen.
In dem Komplex Welfenhöfe, der aus einzelnen Abschnitten mit den Namen Regerhof, Löwenhof und Tassilohof besteht, sollen auch ein Supermarkt und eine Kindertagesstätte integriert werden. Es gilt das Prinzip der Vielfalt: Beim Penthouse mit Alpenblick liegt der Quadratmeterpreis bei rund 6000 Euro, bei einer einfachen Zwei-Zimmer-Wohnung soll der Preis bei etwa 3200 Euro liegen.
Die Fassade der Welfenhöfe soll die Elemente der Gründerzeit in einer modernen Form aufgreifen. Durch die begrünten Innenhöfe „mäandern“ – wie es heißt – Gehwege für Spaziergänger. Energie spart die innovative Belüftungstechnik, geheizt wird mit Wärme aus dem Grund.
Schon jetzt seien die Wohnungen sehr begehrt, sagt Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Bayerischen Bau und Immobiliengruppe. Von den 78 Wohneinheiten in den Löwenhöfen seien nur noch wenige zu haben, auch im Tassilohof sei das Interesse „überwältigend“. In zwei Jahren sollen die ersten Bewohner ihr Quartier beziehen können. R. Keck