Weiter viele Flüchtlinge auf dem Weg nach München

Trotz des anhaltenden Zustroms von Flüchtlingen nach München entspannt sich dort allmählich die Lage. Ein Grund: Das Engagement der ehrenamtlichen Helfer.
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Auch weiterhin kommen viele Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof an. Die Lage entspannt sich aber langsam wieder.
dpa Auch weiterhin kommen viele Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof an. Die Lage entspannt sich aber langsam wieder.

München - Der Zustrom von Flüchtlingen nach München hält weiter an - aber er ist nicht mehr so stark. Von Mitternacht bis zum Vormittag um 11.00 Uhr trafen am Mittwoch rund 1700 Migranten in Bayerns Landeshauptstadt ein.

Im Laufe des Tages sollten noch weitere Flüchtlinge ankommen: "Am Bahnhof in Budapest warten noch etwa 2000 Flüchtlinge auf ihre Weiterfahrt, etwa 5000 versuchen derzeit über die serbische Grenze nach Ungarn zu gelangen", sagte eine Sprecherin der Regierung von Oberbayern.

Viele Flüchtlinge wurden auch am Mittwoch direkt in andere Städte weitergeleitet. So brachte ein Sonderzug noch am Vormittag bereits rund 500 Menschen nach Dortmund. Weitere Züge sollten im Laufe des Tages nach Dortmund und Berlin fahren. Am Vortag waren insgesamt etwa 3300 Personen in Bayerns Landeshauptstadt angekommen.

Lesen Sie hier: Hier entstehen weitere Flüchtlingsunterkünfte in München

Die Verteilung der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge läuft weiterhin über München. Derzeit werde noch darüber verhandelt, ob es in Zukunft einen oder mehrere Sammelpunkte geben soll, teilte das bayerische Sozialministerium mit. "Wir würden es aber natürlich sehr begrüßen, wenn ein weiteres Drehkreuz eingerichtet wird", sagte ein Sprecher des Sozialministeriums.

Für eine allmähliche Entspannung der Lage spricht die Tatsache, dass erste Notunterkünfte bereits wieder aufgelöst werden konnten. Die Flüchtlinge wurden auf andere Orte in Bayern oder in anderen Bundesländern verteilt. Die Notunterkunft im Luisengymnasium in München sollte geschlossen werden, da in der nächste Woche die Schule beginnt. Auch die provisorische Notunterkunft in einer Tennishalle in Grasbrunn (Landkreis München) wurde aufgelöst. Dort wurde auch ein Bus für rund 100 Flüchtlinge, die nach Frankreich wollten, bereitgestellt.

Die Stadt München richtete unterdessen einen Infobus ein, um die vielen ehrenamtlichen Helfer zu unterstützen. So sollen die vielen Unterstützer besser koordiniert werden. Wer sich für Flüchtlinge engagieren will, kann dort nachfragen, wo Hilfe gebraucht wird und sich zum Beispiel in die Schichtpläne eintragen. "Ohne ehrenamtliche Hilfe schaffen wir es nicht", erklärte die Münchner Sozialreferentin Brigitte Meier. Auch das Sozialreferat arbeite an der Belastungsgrenze: "Ehrenamtliche Strukturen können nicht einfach durch hauptamtliche Helfer ersetzt werden."

Sehen Sie hier das unfassbare Video: Reporterin tritt nach Flüchtlingen

Die Sozialreferentin fürchtet weitere Belastungen für die Kommunen: Gerade in München könne fehlender Wohnraum zum Problem werden. "Ballungsgebiete werden stark davon betroffen sein", sagte Meier. Denn dort gebe es zwar Arbeit für neue Einwanderer, Wohnungen seien dagegen oft Mangelware.

Der frühere Berliner Finanzsenator und Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin warnte in der "Passauer Neue Presse" (Mittwoch) vor einem weiteren Zuzug von Flüchtlingen nach Europa. Auch in Deutschland sei Zuwanderung aus wirtschaftlichen Gründen nicht notwendig. Dies habe die Zuwanderung der letzten Jahre gezeigt, sagte der frühere SPD-Politiker. Die Einwanderer aus dem Nahen Osten und der Türkei hätten mehr Kosten verursacht als Nutzen gestiftet, da sie meist geringer qualifiziert seien als die Bevölkerung in Deutschland.

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