Weihnachts-Frust: Münchner zeigen ihre schlimmsten Geschenke

München - Ein schwarzer Roller mit leuchtenden neon-grünen Reifen – der fünfjährige Bub packt den großen Karton am Heiligen Abend mit der Familie und zwei Geschwistern aus. Den schicken "Kidscooter" findet er sehr toll. "Es gab dann aber ein Riesen-Drama, weil dieser Roller für Drei bis Sechsjährige für unseren fünfjährigen Sohn einfach zu klein ist. Er müsste gebeugt damit fahren", sagt Mutter Bodil Schönleber (37).
Die Physiotherapeutin erklärt: "Mein Sohn wollte den Roller unbedingt behalten. Er war total enttäuscht". Horten, zurückgeben – oder gar in den Müll damit? Das ist die Frage bei ungeliebten Weihnachtsgeschenken. Die Stadt regt an, unpassende Geschenke dem Gebrauchtwarenhaus "Halle 2" zu stiften: Peter-Anders-Straße 15 in Pasing.
Engel und Nackerte: Was Münchner zu Weihnachten bekommen haben

Josef Göttlinger (70), ehemaliger Bauunternehmer: "Ich habe einen Weihnachtsumtausch. Mit dem Fahrrad bin ich von Bogenhausen an den Marienplatz geradelt, um ein schönes weinrotes Nachthemd umzutauschen. Es war nicht billig. Ich habe es meiner Frau zu Weihnachten gekauft, aber es ist etwas zu klein. Den Kassenzettel habe ich dabei. Ich denke, das wird einfach. Sonst haben die Geschenke gepasst. Wir schenken uns aber nicht mehr viel."
Falsches Shampoo wird jetzt zum Pulli waschen verwendet

Britta W. (41), Geschäftsführerin eines Bildungswerks: "Lauter schöne Sachen habe ich dieses Jahr bekommen, eine Städtereise, die ich mir aussuchen darf, selbst gemachte Marmelade und Bücher. Aber ein total unpassendes Geschenk von den Schwiegereltern war mit dabei: ein Shampoo von Tiroler Steinöl. Mein Sohn wäscht sich die Haare nur mit Duschgel. Ich mag es nicht. Ich werde das Shampoo jetzt zum Pulliwaschen verwenden."
Aktfotografie von der Schwiegermutter

Andreas Schmalhofer (49), Manager aus Neuhausen: "Meine Schwiegermama hat mir diesmal etwas wirklich Unpassendes geschenkt: Asian Ladys nackt – ein Hochglanz-Bildband aus den 90er Jahren mit Aktfotos von Asiatinnen. Weil wir als Familie drei Jahre in Singapur gelebt haben... Die ist gut drauf, die Schwiegermutter! Das ziemlich scharfe Fotobuch stammt aus einem Oxfam-Laden mit gebrauchten Sachen. Meine Frau hat gelacht."
"Deko-Engel machen mich wahnsinnig!"

Olga Spathelf (63), Buchhalterin aus Schwabing: "Auch wenn Geschenke nicht passen, tausche ich sie nie um, weil ich zu bequem dafür bin. Ich verschenke sie lieber weiter. Meine Lebenszeit ist mir zu wichtig, um Dinge zurückzubringen. Deko-Engel in allen Größen sind das unpassendste Geschenk, das ich bis jetzt bekommen habe. Die machen mich wahnsinnig, die finde ich schrecklich!"
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