Weideninsel in der Isar vor dem Badekollaps. Das sagt das Baureferat

Die Lokalpolitiker in der Isarvorstadt wollen die Insel besser schützen. Die Stadt jedoch sieht dafür keinen Anlass.
Florian Zick |
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Derzeit sehr gut zu erreichen für Erholungssuchende – und abendliche Partygäste: die Weideninsel in der Isar.
Daniel von Loeper Derzeit sehr gut zu erreichen für Erholungssuchende – und abendliche Partygäste: die Weideninsel in der Isar.

Die Lokalpolitiker in der Isarvorstadt wollen die Weideninsel besser schützen. Die Stadt jedoch sieht dafür keinen Anlass.

München - Keine Frage: Schön ist sie schon, die Weideninsel zwischen Reichenbachbrücke und Wittelsbacherbrücke. Da möchte man gerne sein Strandtuch ausbreiten oder am Ufer vielleicht sogar den Grill anfeuern. Zum Leidwesen von Lokalpolitikern kommen allerdings immer mehr Münchner auf diese naheliegende Idee.

Zwar ist es nicht grundsätzlich verboten, die Insel zu betreten. Nur zur Brutzeit im Frühjahr muss man den Enten und Blässhühnern dort ihre Ruhe lassen. Aber trotzdem handelt es sich immer noch um ein Landschaftsschutzgebiet. Im örtlichen Bezirksausschuss (BA) findet man deshalb, dass man gegen die intensive Freizeitnutzung der Insel nun langsam etwas tun müsse.

Auf der Insel wird Party gemacht

BA-Chef Alexander Miklosy (Rosa Liste) spricht von einer "fatalen Situation". Statt auf der Weideninsel würden die Wasservögel inzwischen lieber bei ihm im Innenhof übernachten, sagt er. Denn nicht selten werde auf der Insel bis in die späten Abendstunden Party gemacht.

Zwar wird die Insel wie der Flaucher regelmäßig von der Isar-Patrouille des städtischen Baureferats kontrolliert. Die Überwachung stößt allerdings an eine natürliche Grenze. Denn wie es bei einer Insel nun mal so ist: Sie ist von Wasser umspült. Wird den Anweisungen nicht freiwillig Folge geleistet, haben die Wachleute also wenig Möglichkeiten für Sanktionen.

Die Polizei kontrolliert die Weideninsel regelmäßig

Auch die Polizei schaut bei der Weideninsel regelmäßig vorbei. "Aber die können ja auch nicht übers Wasser gehen", sagt BA-Chef Miklosy. Er regt deshalb an, dass sich die Isar-Patrouille ein Schlauchboot zulegt. Dann könne man im Ernstfall auch übersetzen.

Beim Baureferat sieht man für derlei Maßnahmen keine Notwendigkeit. Zwar liege die Weideninsel in einem Landschaftsschutzgebiet, sei aber nicht als besonders schutzwürdiges Biotop einzuordnen. "Es handelt sich vielmehr um eine bewachsene Kiesbank", heißt es auf AZ-Anfrage.

Natürlich sei in diesen heißen Sommertagen besonders viel los auf der Insel, gesteht das Baureferat zu. Zum Einschreiten habe es bislang aber keinen Anlass gegeben. Die Idee mit dem Schlauchboot weist die Behörde deshalb zurück. Gegebenenfalls könne man auf die Amtshilfe der entsprechend ausgestatteten Berufsfeuerwehr zurückgreifen.

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