"Ich würde verweigern": Das sagen junge Münchner und Münchnerinnen zur Wehrpflicht

Der Bundestag wird das sogenannte Wehrdienst-Modernisierungsgesetz am Freitag abschließend beraten. Es soll eine flächendeckende Musterung geben und Zielmarken für die Aufstockung der Truppe. Bei zu wenig Freiwilligen soll der Bundestag über eine sogenannte Bedarfswehrpflicht entscheiden können, wo auch das Los zur Auswahl genutzt werden soll.
Ab Jahrgang 2008 sollen junge Männer ab 2026 gemustert werden. Und junge Männer und Frauen erhalten vom Bund einen Fragebogen.
Wie kommen diese Vorhaben in München an? Die AZ hat junge Münchner und Münchnerinnen gefragt:
Julius (21), Student

„Ich bin gegen eine Wehrpflicht. Allerdings ist es gut auf freiwilliger Basis. Die Rüstungsindustrie läuft wieder an - da bin ich gegen eine Pflicht. Ich bin ansonsten für Gleichberechtigung – Frauen sollte es auch möglich sein. Ich persönlich würde aber den Wehrdienst verweigern, ich möchte nicht in den Krieg gehen.“
Franziska (31), Eventmanagerin

„Aus meiner Sicht ist eine Wehrpflicht notwendig. Man merkt aufgrund der weltpolitischen Lage, wie wichtig es ist, dass unser Land verteidigungsfähig sein muss. Es muss etwas gemacht werden für den Ernstfall. Das sollte für Frauen auch eine Pflicht sein, wenn sie sich dafür eignen.“
Markus (31), Chemietechniker

„Ich glaube, niemand zieht gerne in den Krieg. Es kann jedoch Situationen geben, wo man es womöglich machen muss, um das Land zu verteidigen. Ich wäre für eine Wehrpflicht. Ich hatte Glück, dass es mich nicht getroffen hat. Doch momentan macht die Einführung einer Wehrpflicht Sinn.“
Raphael (25), Verkäufer

„Ich bin für eine Einführung der Wehrpflicht. Es ist wichtig, dass das Land verteidigt werden kann. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, zur Bundeswehr zu gehen. Für Frauen sollte es keine Wehrpflicht geben – nur auf freiwilliger Basis.“
Die Entscheidung im Bundestag fällt parallel zu deutschlandweiten Protesten, auch in München.