Wegen Kinderpornos: 54-Jähriger in München vor Gericht

München - Die Anklage liest sich gruselig. Ein Unbekannter soll dem Angeklagten Hans P. (54, Name geändert) seine neunjährige Tochter im Chat für Sexspiele angeboten haben, zu denen es aber nie kam.
Er speicherte 50 Bilder auf seinem Notebook
Der 54-Jährige ehemalige Kundenberater und Betriebswirt steht am Mittwoch wegen sexuellem Missbrauch von Kindern und dem Besitz und der Verbreitung kinderpornografischer Schriften vor Gericht. Zu nicht näher bestimmbaren Zeitpunkten vor dem 22. Februar 2017, dem Tag der Entdeckung, sah sich Hans P. von seiner Wohnung in Bad Wiessee aus mit seinem Notebook im Internet Bilder mit kinderpornografischem Inhalt an. Insgesamt 50 Bilder speicherte er dann laut Anklage auf der Festplatte des Notebooks.
Der Frührentner fühlt sich vom Leben überfordert
Hans P. ist inzwischen Frührentner. Wie er da mit monotoner Stimme den Fragen des Gerichts Rede und Antwort steht, wirkt es fast, als hätte er mit dem Leben abgeschlossen. Tatsächlich fühle er sich vom Leben überfordert, erklärt der 54-Jährige. Er lebt derzeit in einem Pflegeheim im Oberland. Die Anreise zum Prozess hätte er alleine nicht hinbekommen, sagt er. Ein Taxi habe ihn schließlich ins Münchner Strafjustizzentrum kutschiert.
Depressionen und mehrere Selbstmordversuche
Hans P. leidet an Depressionen, hat mehrere Selbstmordversuche hinter sich. Als die seelische Krankheit mit 20 bei ihm diagnostiziert wird, kommen auch seine Neigungen zur Sprache. Der Anklagepunkt, sich mit der Neunjährigen und deren Vater verabredet zu haben, wird aber bestritten und vom Gericht wohl fallengelassen. Die restlichen Vorwürfe wiegen schwer genug.
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