Wegen Gabalier: Schwuler Rosenmontagsball lädt Narrhalla aus

München - Am 2. Februar will die Faschingsgesellschaft Narrhalla dem österreichischen Sänger Andreas Gabalier den Karl-Valentin-Orden für seine Verdienste als Volkssänger verleihen. Die Entscheidung sorgte schon im Vorfeld für einigen Widerstand. Nun haben auch die Veranstalter des Schwulen Faschingballs am Rosenmontag in München Konsequenzen gezogen und den Verein von ihrem Event ausgeladen.
Münchner LSBTI-Organisationen distanzieren sich von Narrhalla
Wie das Münchner Schwulenzentrum Sub in einer Mitteilung schreibt, distanzieren sich die großen LSBTI-Organisationen von der Narrhalla: "Die Narrhalla hätte mit einer Tanzgarde am Rosenmontag auftreten sollen, die Einladung haben die genannten Vereine jetzt widerrufen. Denn der geehrte Gabalier habe sich in der Vergangenheit immer wieder abfällig über Lesben und Schwule geäußert."
Karl Valentins Testamentsvollstrecker und Erben-Vertreter Gunter Fette hatte gegenüber der "Bild"-Zeitung gesagt, Gabaliers Texte könnten als frauenfeindlich, homophob und rechtspopulistisch verstanden werden. Auch der Sub-Geschäftsführer Dr. Kai Kundrath schreibt nun in einem Brief an den Verein Narrhalla: "Wir hätten uns sehr gefreut, Eure Tanzgarde in diesem Jahr wieder auf unserem schwulen Rosenmontagsball zu sehen. [...] Immer wieder äußert sich Gabalier homophob und rassistisch. [...] Auch ein Faschingsverein kann nicht Nähe zu einer solchen Person signalisieren und gleichzeitig auf dem schwulen Faschingsball auftreten."
Klare Kante gegen Homophobie
Der schwule Rosenmontagsball wird jährlich von dem Münchner Schwulenzentrum Sub, der Münchner Aids-Hilfe, der Wähler*inneninitiative Rosa Liste, der Geschichtswerkstatt Forum Homosexualität und dem Fetischverein MLC im Oberangertheater ausgerichtet. Mit dem Widerruf ihrer Einladung für Narrhalla wollen die Verantstalter klare Kante gegen Homophobie zeigen.
Gabalier selbst sagte zu der Kritik an der Verleihung des Karl-Valentin-Ordens gegenüber der "Bild": "Wenn sich ein paar Einzelne aufregen, die mich persönlich überhaupt nicht kennen, dann juckt mich das nicht."