Wegen „Familienehre“: Mann zündet seine Wohnung an
MÜNCHEN - Der 33-jährige Mostafa J. fühlte sich von seinem Cousin gedemütigt und zündete aus Rache seine eigene Wohnung in München an. Die Tat wollte er seinem Verwandten in die Schuhe schieben - es wurde nichts draus.
Schwere Brandstiftung in einem Münchner Hochhaus mit 64 Haushalten: Mostafa J. (33) gestand am Dienstag, dass er am 11. Dezember 2008 seine eheliche Wohnung in der Boschetsrieder Straße angezündet hatte. Laut Anklage wollte der Kraftfahrer damit seine „Familienehre“ wieder herstellen.
Sein Cousin habe behauptet, dass er mit der Frau von Mostafa J. geschlafen habe und dass das Kind des Angeklagten gar nicht von ihm sei, sagte Mostafa J. gestern vor Gericht. „Die Provokation dieses Mannes war unerträglich.“ Um sich zu rächen, wollte er seinem Cousin die Brandstiftung in die Schuhe schieben.
Am Tattag hatte Mostafa J. Jägermeister und Wein getrunken. Er sei so berauscht gewesen, dass er sogar versucht habe, die Wohnungstür einzudrücken – bevor ihm einfiel, dass er ja einen Schlüssel besitzt. Drinnen habe er dann die Schlafcouch in Brand gesetzt und am Schloss mit einem Messer herumgekratzt, um einen Einbruch vorzutäuschen.
Der Brand breitete sich in der ganzen Wohnung aus, auch der Hauskorridor wurde in Mitleidenschaft gezogen. Schaden: 100000 Euro. Der Prozess wird fortgesetzt.
jot
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