Wegen baulicher Schritte: Streit um den Isarhang

Die Stadt plant bauliche Schritte zur Sicherung dert Isarhangkante – der Bund Naturschutz fordert dagegen einen Baustopp.
von  Julia Lenders
Wie gefährlich sind die Isarhänge, die den Fluss säumen? Darüber bestehen derzeit unterschiedliche Meinungen.
Wie gefährlich sind die Isarhänge, die den Fluss säumen? Darüber bestehen derzeit unterschiedliche Meinungen.

Die Stadt plant bauliche Schritte zur Sicherung der Isarhangkante – der Bund Naturschutz fordert dagegen einen Baustopp.

München - Der Bund Naturschutz (BN) liegt mit der Stadt München im Clinch. Genauer: mit dem städtischen Baureferat. Die Organisation wirft der Behörde vor, sie habe „mehrfach schwerwiegend gegen naturschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen”.

Um was geht’s? Das Referat plant Ende Januar bauliche Schritte zur Sicherung der Isarhangkante zwischen Marienklausensteg und Grünwalder Brücke. Die Behörde verweist auf ihre „Verkehrssicherungspflicht” und teilt mit: „Die Maßnahmen sind zwingend notwendig, um die Sicherheit der Wege zu gewährleisten und die zahlreichen Erholungssuchenden vor Gefahren an Leib und Leben wirksam zu schützen.”

Ein externer Gutachter habe die Gefahrenlage untersucht. Darauf basieren die Pläne, die eine Reihe einzelner Maßnahmen vorsehen, etwa in Form von Steinfangnetzen und -zäunen. In einem Fall soll eine Beton-Plombe gesetzt werden. „Von einem Einstieg in eine komplette Hangverbauung des Isarhochufers kann nicht die Rede sein”, versichert das Referat.

Der BN lässt das nicht gelten. Er hat bei Gericht einen Antrag auf eine einstweilige Anordnung gegen die Stadt gestellt. „Mit einem Baustopp soll erreicht werden, dass die zwingend notwendige Beteiligung der Naturschutz-Vertreter nachgeholt wird”, erklärt die Organisation. Sie spricht von „massiven Eingriffen” und zweifelt die „Verkehrssicherungspflicht” der Stadt an. Im betroffenen Abschnitt sei jahrzehntelang niemand zu Schaden gekommen. Dafür sieht der BN nun eine Gefährdung für die Brutfelsen von Uhus.

Die Grünen haben einen Dringlichkeitsantrag gestellt: Nächste Woche soll sich der Bauausschuss mit dem Streit befassen.

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