Wegen Ansturm aufs Deutschlandticket: MVG muss Personal aufstocken

Das Deutschlandticket ist bei der MVG beliebt: Täglich sieht man die Schlangen vor den Kundencentern. Eine Zwischenbilanz zwei Wochen nach Verkaufsstart, nicht ganz ohne Schwierigkeiten.
von  AZ
Am ersten Verkaufstag des Deutschlandstickets wurde die Schlange vor dem MVG-Kundencenter immer länger. Manche warteten bis zu einer Stunde. (Archivbild)
Am ersten Verkaufstag des Deutschlandstickets wurde die Schlange vor dem MVG-Kundencenter immer länger. Manche warteten bis zu einer Stunde. (Archivbild) © Petra Schramek

München - Eine stattliche Zahl nennt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) auf Anfrage: Ganze 100.000 Deutschlandtickets hat die MVG seit Verkaufsstart Anfang April verkauft. Täglich sieht man die Schlangen vor den MVG-Kundencentern, wo diejenigen hingehen, die Mühe damit haben, das Ticket auf eigene Faust online zu bestellen.

Riesen-Run aufs Deutschlandticket: 20.000 Neukunden für die MVG

Für die MVG dürfte sich der große Aufwand lohnen: Ein Fünftel – also Stand Mitte April rund 20.000 Käufer – sind nämlich Neukunden der MVG. Tendenz: weiter steigend.

"Die Nachfrage ist nach wie vor groß", sagt MVG-Sprecher Maximilian Kaltner. So groß, dass "das Personal nicht nur aufgestockt, sondern um weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Bereichen ergänzt worden ist".

Diese zusätzlichen Mitarbeiter sollen die Wartenden betreuen und bei Anliegen helfen, die auch am Automaten erledigt werden können. Denn lange Wartezeiten von über einer Stunde seien aktuell "keine Seltenheit".

Digitales Deutschlandticket der MVG: Größere Hürde für Senioren

Zwischenzeitlich wurden betagtere Kunden, die ihre bestehenden Monatskarten ins Deutschlandticket umwandeln wollten, auch ins Alten- und Servicezentrum geschickt. Teilweise ohne deren Wissen, wie eine AZ-Leserin in einer verzweifelten E-Mail schildert. Denn dort habe man nichts davon gewusst und sie wieder weggeschickt. Offenbar war auch die MVG selbst überrascht, eine Hürde für alte Menschen entdeckt zu haben.

"In gut gemeinter Absicht" seien Leute zu Beginn an die Alten- und Servicezentren verwiesen worden, erklärt die MVG dazu. Vorgesehen war das aber nicht, weswegen das "nach Bekanntwerden" auch sofort unterbunden worden sei.

Von diesen Schwierigkeiten abgesehen, die dem großen Ansturm in den Kundencentern zuzuschreiben sind, bleibt es aber kompliziert, sich ein Deutschlandticket zuzulegen.

Deutschlandticket kaufen: Handyticket oder Chipkarte?

Am einfachsten – und von der MVG auch empfohlen – ist der Online-Kauf als Handyticket. Wer bereits ein Abo und einen M-Login hat, ist da klar im Vorteil – dann sollte das recht reibungslos mit dieser Wegleitung klappen. Wer noch keinen M-Login der Stadt hat, muss diesen erst hier erstellen (neben der MVG dient der auch zum Handyparken, für München Ticket und einiges mehr).

Als Chipkarte gibt es das Ticket laut MVG erst ab Sommer 2023. Bis dahin gibt es ein Print-Ticket zum Ausdrucken oder auf dem Smartphone nutzen. Das gibt es laut MVG jeweils ab dem 11. des Vormonats. Aber auch da kommt man ohne Internetkenntnisse alleine nicht weiter: Hier wird ebenfalls ein M-Login der Stadt benötigt.

Ab 1. Mai ist das Deutschlandticket gültig – dann kann man für 49 Euro im Monat deutschlandweit den Nahverkehr nutzen.

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