Watschn aus Wut: Polizist vor Gericht
Polizeiobermeister Franc L. (34) soll einen Häftling in einer Münchner Zelle geschlagen haben.
MÜNCHEN Es geschah in der Zelle 912 des Münchner Polizeipräsidiums: Zwei Rumänen, die zur organisierten Bettel-Bande gehören, drücken am 20. Juni 2009 ständig den Alarmknopf, schreien in die Sprechanlage: „Rauchen, rauchen!“ Nach einer halben Stunde brennen Polizeiobermeister Franc L. (34) deswegen die Sicherungen durch. Er stürmt gegen 9 Uhr vom Kontrollraum zur Zelle und gibt dem älteren Rumänen eine kräftige Ohrfeige. Ihm schwillt die Oberlippe an – soweit die Anklage.
Der Beamte verteidigte sich vor dem Münchner Amtsgericht: „Das ist nicht wahr.“ Seine Version: Die Inhaftieren hätten erst neben dem Kontrollraum in einer Zelle gesessen und ständig Zigaretten verlangt. Es herrschte aber Rauchverbot. Die drei anwesenden Polizisten wollten ihre Ruhe haben und brachten die beiden in die Großraumzelle 912 am Ende des Ganges.
"Blöde Sau"
Franc L. berichtet, dass im Kontrollraum plötzlich der Alarm schrillte. „Ich bin hinter und habe gesagt, dass sie damit aufhören sollen“, so der Polizist. Der ältere Häftling habe sein T-Shirt hochgezogen und geschrien: „Polizei schlägt.“ Wegen des Lärms kamen die Kollegen.
Beamter Georg V. (53): „Der Ältere schrie, dass ihn Franc geschlagen habe. Eine Verletzung habe ich nicht gesehen.“ Auf eine spätere Nachfrage soll Franc L. geantwortet haben: „Freilich habe ich ihn geschlagen, die blöde Sau.“ Der Prozess dauert an.
th