Wie Bürger mit einfachem Gießen Münchner Bäume retten können

Münchner Naturschützer fordern von der Stadt einen Dürreplan, um die Bäume zu schützen. Die sind stark betroffen von der aktuellen Hitze.
Jan Krattiger
Jan Krattiger
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
10  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Wenn die Blätter eines Baums so herunterhängen, ist das ein Zeichen dafür, dass er zu wenig Wasser bekommt und Hitzeschäden davonträgt. Naturschützer fordern darum von der Stadt einen Dürreplan.
Wenn die Blätter eines Baums so herunterhängen, ist das ein Zeichen dafür, dass er zu wenig Wasser bekommt und Hitzeschäden davonträgt. Naturschützer fordern darum von der Stadt einen Dürreplan. © Fotos (3): Hanne Wiesener, LBV München

Ganz besonders junge Stadtbäume haben mit der aktuellen Hitze zu kämpfen. Ihre Wurzeln reichen noch nicht so tief in die Erde. Bei vielen der insgesamt rund 115.000 Straßenbäumen in München haben die Naturschützer vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) bereits "deutliche Kronenschäden" festgestellt, wie die Naturschützer mitteilen.

Hitze setzt Münchner Bäumen zu: Junge Stadtbäume besonders gefährdet

Abgeworfene Blätter wie im Herbst oder abgestorbene Äste weisen laut LBV auf den Wassermangel hin – ein Energiesparmodus der Bäume, um den Sommer zu überstehen. Für viele werde das aber nicht reichen, befürchtet der LBV. "Bei einer so starken Dürre könnten bis zu 20 Prozent unserer Straßenbäume eingehen", warnt der Münchner LBV-Chef Heinz Sedlmeier.

Die Dürre schädigt besonders junge Bäume dauerhaft. Hier sieht man die braunen Blätter.
Die Dürre schädigt besonders junge Bäume dauerhaft. Hier sieht man die braunen Blätter. © Fotos (3): Hanne Wiesener, LBV München

Forderungen an die Stadt München

Der LBV fordert darum von der Stadt, dass sie mehr für ihre Bäume tut. Die würden nur im ersten Jahr nach ihrer Pflanzung gegossen, danach nicht mehr, kritisieren die Naturschützer. Die Stadt verwende außerdem spezielles Substrat für die Jungbäume. Das reiche aber nicht: "Die Stadt muss einen Dürreplan erstellen, der Straßenbäume eingruppiert und eine Bewässerung mit Gießwagen und Wassersäcken oder mithilfe von Gießpaten gewährleistet, und zwar gezielt dort, wo es nötig ist", fordert Sedlmeier.

Auch Manfred Siering vom Bund Naturschutz fordert Maßnahmen, denn "das ist jetzt vielleicht nur der Anfang, weil es ja immer wärmer wird", befürchtet er. Zudem sei der Grundwasserspiegel "noch nie so niedrig" gewesen wie aktuell. Jeder Bürger könne helfen, findet Siering.

Ein durch Hitze verdorrter junger Baum am Gärtnerplatz.
Ein durch Hitze verdorrter junger Baum am Gärtnerplatz. © Fotos (3): Hanne Wiesener, LBV München

Bürgerliches Engagement und städtische Planung

Wenn es so heiß ist, könne man abends einen Eimer Wasser "sanft an den Stamm" gießen. So könne das Wasser über Nacht stressfrei einziehen. Siering fordert insgesamt mehr Platz für Bäume in der Stadt. Unter anderem fordert er größere Grünstreifen statt breiterer Radwege, bepflanzte Mittelstreifen, entsiegelte Böden und Parkplätze mit Rasengittersteinen statt Asphalt.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
  • kartoffelsalat vor 18 Stunden / Bewertung:

    "Unter anderem fordert er größere Grünstreifen statt breiterer Radwege"

    Wie absurd Entsiegelung und nachhaltige Mobilität gegeneinander auszuspielen. Wir brauchen Beides. Dringend.

  • gubr vor 16 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von kartoffelsalat

    Kein Mensch braucht breite Radwege. Fahrräder sind immer noch Zweiräder wo 1m voll ausreicht. Sowieso wird ja nur da ein breiter Radweg hingepflanzt wo man Autospuren und Parkplätze vernichten kann. Siehe Isarradweg. Da ist der neue Superbreitweg an beiden Seiten von extremen Engstellen begrenzt: Bei der Reichenbachbrücke und dem Müllerachen Volksbad. Da wird nichts gemacht, obwohl dringend notwendig, kann man doch dabei keine Schikanen für die Autofahrer produzieren.

  • doket vor 14 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von gubr

    Einen Meter braucht schon fast eine aufgehende Autotür. 1m breite Radwege reichen nur Leuten, die selbst nicht radeln.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.