Wasserkraft voraus: Praterkraftwerk hat Probebetrieb begonnen
Praterkraftwerk hat Probebetrieb begonnen. Projekt der Stadtwerke und Green City Energy
MÜNCHEN Die Bagger sind verschwunden, die Großen Kaskaden sind wieder hergestellt, und die Isar fließt bald wie gewohnt unter der Maximiliansbrücke. Nach knapp anderthalb Jahren Bauzeit ist vom Praterkraftwerk, einem Gemeinschaftsprojekt von Green City Energy und den Stadtwerken München, nicht mehr viel zu sehen. Der Probebetrieb hat begonnen. Jetzt erzeugt das unterirdische Wasserkraftwerk Strom für über 4000 Haushalte.
Maximal 34000 Liter Wasser strömen pro Sekunde durch den Stollen unter dem Flussbett, um an seinem Ende eine 30 Tonnen schwere High-Tech-Turbine anzutreiben.
„Das Kraftwerk ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert“, so Stephan Schwarz, Technik-Geschäftsführer der Stadtwerke, „hier sind auf beispielhafte Weise die Anforderungen von regenerativer Energieerzeugung, Ökologie und auch Stadtgestaltung berücksichtigt worden.“ Das Praterkraftwerk ist das elfte Wasserkraftwerk der Stadtwerke in und um München.
Zur ökologischen Stromerzeugung nutzt das Praterkraftwerk die Wasserkraft, die durch das natürliche Gefälle von etwa neun Metern dort entsteht. Bei voller Auslastung reicht die Energie-Ausbeute des Kraftwerks sogar für die Versorgung von bis zu 5000 Haushalten. „Der Clou am Praterkraftwerk ist, dass hier unsichtbar, geräusch- und emissionslos zehn Millionen Kilowattstunden Ökostrom erzeugt werden“, so Thomas Prudlo, Geschäftsführer Green City Energy. Damit könnten jährlich rund 9000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Prudlo: „Das ist an einem innerstädtischen Standort einmalig.“
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