Was junge Eltern am meisten fürchten
MÜNCHEN Angst vor der Zukunft, vor Unfällen, Tod, finanzieller Not: Wie weit verbreitet sind diese Gefühle bei jungen Familien – und wie sichern sie sich dagegen ab? Diese Fragen sollte eine Umfragen unter Eltern mit Kindern bis zu vier Jahren klären. Die Zeitschrift „Eltern” und die Allianz stellten jetzt die Ergebnisse vor:
Wie zuversichtlich sind junge Familien? Die persönliche Zukunft sehen 65 Prozent der Befragten optimistisch, die der Kinder 64 Prozent. Auffällig: „Geld hilft offenbar, den Optimismus zu steigern”, so „Eltern”-Chefin Marie-Luise Lewicki.
Wie viel Angst haben Eltern um ihre Kinder? 51 Prozent sind sehr bis eher ängstlich, Frauen doppelt so häufig wie Männer, jüngere Eltern schätzen sich als ängstlicher ein als ältere. Und wieder die Sache mit der Kohle: Wer weniger Geld hat, ist ängstlicher.
Was fürchten die Eltern für sich selbst? Schwere Krankheiten führen mit 51 Prozent vor dem Verlust des Partners (50), Armut und sozialem Abstieg (40).
Was fürchten Eltern für ihre Kinder? An erster Stelle natürlich den Tod (72 Prozent), einen schweren Unfall (67), aber auch schon bei bis zu Vierjährigen den künftigen beruflichen Misserfolg (21).
Wie versuchen Eltern, ihre Kinder zu schützen? Steckdosen sichern 94 Prozent, Radlhelme sind bei 93 Prozent Pflicht. „Die Umwelt wird sehr sicher gestaltet”, so Lewicki. Sie vermisst allerdings die Bereitschaft, Kinder auch eigene Erfahrungen machen zu lassen – kleinere Blessuren inklusive. Nur so könnten die Kleinen Vorsicht lernen.
Wie gut versichert fühlen sich Eltern? 72 Prozent glauben, sie seien gut bis sehr gut versichert.
Was versichern Eltern? 89 Prozent haben eine Privat-Haftpflicht. Aber nur 28 Prozent eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Eine Kinder-Unfallversicherung haben nur 31 Prozent, eine Invaliditätsversicherung nur zwölf Prozent. Dabei sind die häufigsten Ursachen für Kinder Erkrankungen, nicht Unfälle.
Die subjektive Einschätzung der Versicherungssituation entspreche also nicht den Tatsachen, resümiert Allianz-Vorstand Severin Moser. Es gebe deutliche „Defizite bei der Absicherung existenzieller Risiken”.
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