Was die Münchner verlieren: Gehört das Ihnen?

Schlüssel, Geldbörsen und Mobiltelefone, aber auch Ohrentropfen für Hunde, Bibeln und ein Freigängerausweis der JVA. Der Schussel-Report
tg, loko |
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Gehört das Ihnen? Ein Blick ins Münchner Fundbüro.
Gregor Feindt 3 Gehört das Ihnen? Ein Blick ins Münchner Fundbüro.
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Gregor Feindt 3 Gehört das Ihnen? Ein Blick ins Münchner Fundbüro.
Gehört das Ihnen? Ein Blick ins Münchner Fundbüro.
Gregor Feindt 3 Gehört das Ihnen? Ein Blick ins Münchner Fundbüro.

München - Regale, Schubladen, Ablagen, Plastiktüten, Kennzeichnungen, Listen, Register und Excel-Tabellen – hier herrscht Ordnung. Alles ist fein säuberlich beschriftet und sortiert. Schließlich sind die Münchner bereits unachtsam genug gewesen und haben das Fundbüro in der Ötztaler Straße mit tausenden Dingen gefüllt.

Im Jahr 2011 waren es genau gesagt 49.321 Gegenstände – so viele sind hier gelandet. Das ergibt eine Statistik, die der AZ exklusiv vorliegt.

Die meisten Fundstücke sind Ausweise – sie führen zu Kantinen, Bibliotheken und Fitnessstudios. 13.400 kamen im vergangenen Jahr zusammen. Wobei: Die bleiben nicht lange in den Schubladen liegen. Rund 84 Prozent holen sie ab.

Genau andersherum ist es bei der zweitgrößten Kategorie, den „Sammelfunden“. Dabei handelt es sich um allerlei Glump – Fundstücke aus über 100 Firmen, die in Säcken und Kartons beim Fundbüro landen. Hier fand bislang nur ein Prozent seinen Besitzer wieder. „Lauter unmögliches Zeug“, sagt der 39-jährige Vize-Chef des Fundbüros, Maik Müller, „etwa Schnuller oder Taschentücher. Wegen denen kommt niemand extra zu uns.“

Die Münchner verlieren vor allem Dinge, die sie jeden Tag mit sich herumtragen – die aber auch besonders wichtig sind: Schlüssel (7968 Stück), Geldbörsen oder Bargeld (6896), Handys (2838), Koffer, Taschen und Rucksäcke (2349).

Überraschend: Die meisten Schlüssel bleiben im Fundbüro liegen, nur 13 Prozent werden abgeholt. In den restlichen Fällen gibt es wohl einen Ersatzschlüssel – oder der Schlüsseldienst verdient.

Auch Handys will nur ein Drittel der Schussel wiederhaben, genau wie die Taschen, die nur jeder Zweite abholt. Und: Immerhin 40 Prozent der Geldbörsen sind noch immer herrenlos.

Dann machen Maik Müller und seine Mitarbeiter kurzen Prozess: Nach spätestens drei Monaten fliegt ein Fundstück raus und wird vernichtet – außer, der ehrliche Finder hat Anspruch darauf angemeldet. „Das ist rechtlich möglich“, sagt Müller. In solchen Fällen wartet das Fundbüro sechs Monate. „Meldet sich keiner, schreiben wir den Finder an.“ Dann kann er seine Fundsache abholen.

Unter den knapp 50 000 Stücken finden sich natürlich auch unzählige Kuriositäten. Zum Beispiel: der Freigänger-Ausweis einer Justizvollzugsanstalt, den ein Insasse im Hafturlaub verlor. Ohrentropfen für Hunde. 14 Bibeln. Eine Unterschenkelprothese für ein rechtes Bein (Größe 40). Oder die sechs Paar Plüsch-Handschellen. Solche Sextoys werden übrigens unter der Rubrik „Spiel- und Sportwaren“ vermerkt.

Viele weitere kuriose Fundsachen zeigen wir Ihnen in der Print-Donnerstagsausgabe der AZ auf den Seiten 14 und 15. Vielleicht erkennen Sie ja etwas wieder.

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