Was bei den U-Bahn-Anzeigen in München plötzlich anders ist

Audio von Carbonatix
Hoppla, da ist doch irgendetwas anders in der U-Bahn und spätestens diese Woche auch an den U-Bahn-Bahnsteigen. Ist es Ihnen aufgefallen? Bei genauem Hinschauen auf die Bildschirme in den U-Bahn-Zügen, die sogenannten Zugzielanzeigen?
Richtig: Die sehen plötzlich ein wenig anders aus. Genauer gesagt: Die Schrift ist eine andere, wie eine Nachfrage bei der MVG ergibt. Die neue Schriftart auf den Zielanzeigern heißt Atkinson Hyperlegible und ersetzt seit ein paar Wochen teils und seit dieser Woche komplett die alte Schriftart. Aber warum? Hat die MVG nicht – Achtung Wortwitz – genug Baustellen, um die sie sich kümmern muss?
Ist da eine schönere Schrift nicht völlig unnötig? Mit der Ästhetik hat das Ganze allerdings wenig zu tun, wie ein Sprecher der MVG auf Anfrage der AZ mitteilt. Die Schriftart Atkinson Hyperlegible wurde vom Braille Institute of America nach Kriterien der Barrierefreiheit und Lesbarkeit entwickelt und für die MVG noch leicht angepasst.
Neue Schriftart wird nach und nach eingeführt

Die Umstellung ist Teil der „Anpassung des Markenauftritts“ so der Sprecher. Nach und nach sollen auch die Webseite, das Infotainmentangebots und andere Medien umgestellt werden. "Bis sich die neue Schrift in allen digitalen- und Printmedien einheitlich durchsetzt, wird es aber noch einige Zeit dauern, da wir nach und nach anpassen und erneuern“, heißt es von der MVG.
Das Rätsel ist also gelöst: Die neue Schriftart dient der leichteren Lesbarkeit und soll das Fahren mit der U-Bahn auch für Menschen mit Einschränkungen erleichtern. Das sind doch gute Nachrichten.
- Themen:
- U-Bahn