Warum München derzeit so viele Corona-Fälle nachmeldet

Über fünfhundert Nachmeldungen waren es allein für Mittwoch: Die Stadt kommt derzeit bei den täglichen Corona-Fallzahlen kaum mehr nach. Was der Grund dafür ist.
Lukas Schauer |
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München hat derzeit eine auffallend hohe Zahl an Nachmeldungen. (Symbolbild)
München hat derzeit eine auffallend hohe Zahl an Nachmeldungen. (Symbolbild) © Marijan Murat/dpa

München - Die Corona-Zahlen steigen derzeit wieder - in Bayern ganz besonders, das RKI meldete für den Freistaat am Freitag eine Rekord-Inzidenz von 221,9. Höher war der Wert noch nie. Das spürt natürlich auch die Landeshauptstadt München.

30 mal mehr Nach- als Neumeldungen

Hier ist seit Tagen, eigentlich sogar seit Wochen zu beobachten, dass die Stadt bei den täglich veröffentlichten Fallzahlen zahlreiche Nachmeldungen hat. Allein für den Mittwoch etwa waren es 605, bei 20 aktuellen "neuen" Tagesfällen. Das sind also 30 mal mehr Nach- als Neumeldungen.

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Am Tag zuvor meldete die Stadt in ihrem täglichen Update 26, tatsächlich waren es aber 312 Fälle. Auch am 21. Oktober ist die Diskrepanz krass: 96 neue Fälle wurden gemeldet, 504 waren es nach Eintragung der Nachmeldungen. Ein großes Zahlenwirrwarr also, das seit Wochen anhält.

Inzidenz in Wahrheit höher als angegeben

Hinzu kommt: rechnet man die Nachmeldungen mit ein, verändert sich natürlich auch die Sieben-Tages-Inzidenz. Mit den bereinigten Daten lag diese in München am Montag (25.10.) bei 191,5. Die Stadt meldete einen Wert von 115,6.

Auf AZ-Anfrage teilte eine Sprecherin des Gesundheitsreferats mit, dass der Grund für die hohe Anzahl an Nachmeldungen "das stark gestiegene Meldeaufkommen" sei. Man befinde sich schlicht mitten in der vierten Welle. 

"Die Meldungen der Labore treffen im Laufe des Tages bis spät in die Nacht beim GSR ein und können nicht gänzlich am selben Tag ins System eingegeben werden, sondern auch erst am Folgetag. Da aber immer der Tag des Meldeeingangs zählt, ist ein Eingang am 27.10. um 23:59 Uhr, der am Folgetag ins System eingegeben wird, bereits eine Nachmeldung", erklärt die Sprecherin.

GSR: "Nachts teils 1.000 Meldungen"

Derzeit gerieten "alle an den Rand ihrer Kapazitäten", heißt es weiter. "Auch die Labore, die normalerweise einen positiven Test innerhalb von 24 Stunden ans zuständige Gesundheitsamt melden müssen." Weil das nicht immer eingehalten werden könne, komme es vor, "dass nachts bis zu 1.000 Meldungen eintreffen."

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Das ist eine Erklärung, es bleibt allerdings ein Aber: das Gesundheitsreferat hat nach wie vor Contact-Tracing-Teams in Riem im Einsatz, die auch Personalverstärkung aus anderen Ressorts erhalten. Und in den ersten Wellen der Pandemie war die Stadt durchaus in der Lage, bis zu 600 Fallzahlen pro Tag korrekt zu melden. Lediglich einzelne Fälle kamen damals dazu.

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Um sich ein genaues Bild über die Fallzahlen in München machen zu können, braucht es derzeit also wohl ein bisschen Geduld. Und einen regelmäßigen Blick auf die Daten der letzten sieben Tage.

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6 Kommentare
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  • Giesing am 29.10.2021 18:36 Uhr / Bewertung:

    Kommt die vierte Welle wirklich überraschend oder hat die Stadt es versäumt sich darauf vorzubereiten? Ich fürchte zweites entspricht der Wahrheit...

  • marshal am 29.10.2021 16:45 Uhr / Bewertung:

    Es dürfte damit zu tun haben, dass mittlerweile wesentlich weniger Personal im Coronaeinsatz ist, als vor einem Jahr. Das ist aber nicht nur in München so.

  • KUMMUC am 29.10.2021 16:45 Uhr / Bewertung:

    Ja das Versorgungsamt für rot und grün muss ja funktionieren

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